Neonazi-Mordserie: Polizei betrieb einen eigenen Dönerstand

Berlin (dapd). Bei der Ermittlungen zur NSU-Mordserie wollte die Polizei die Täter offenbar mit einem eigens eingerichteten Dönerstand anlocken. Das erfuhren die Mitglieder des Rechtsterror-Untersuchungsausschusses des Bundestages gestern bei der Befragung des damals Leitenden Oberstaatsanwalts Walter Kimmel.

Etwa ein halbes Jahr lang sei der Imbiss in Nürnberg betrieben worden. Das Ziel sei gewesen, festzustellen, ob es bei Kontakten etwa mit Lieferanten zu "Auffälligkeiten" komme, sagte Kimmel. Die Abgeordneten reagierten erstaunt, weil diese verdeckte Operation bislang nicht in den Akten aufgetaucht war. Zudem seien die Ermittler auch bei dieser Aktion von der Grundannahme ausgegangen, dass die Täter aus der Organisierten Kriminalität kämen.

(RP)
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