Landesvorsitzende für Merkel Stoiber soll auf Kanzlerstuhl verzichten

Hamburg (rpo). Die Union ringt nicht nur um eine Einigung im Gesundheitsstreit. Unter Sachfragen mischen sich immer wieder auch Personalfragen. Im Führungsstreit der Union haben sich mehrere CDU-Landesvorsitzende demonstrativ hinter Parteichefin Angela Merkel gestellt und den CSU-Vorsitzenden Edmund Stoiber zum Verzicht auf die Kanzlerkandidatur aufgefordert.

Merkel wirbt für ihr Gesundheitskonzept
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CSU-Generalsekretär Markus Söder betonte, es gebe "keine offenen Führungsfragen". Er fügte hinzu: "Wir sind gerade erst einmal bei der Hälfte der Legislaturperiode angelangt. Frau Merkel ist Parteivorsitzende, Fraktionsvorsitzende und Oppositionsführerin im Bundestag."

Der Hamburger CDU-Chef Dirk Fischer mahnte: "Es wäre hilfreich, wenn Herr Stoiber deutlich machen würde, dass er nicht noch einmal Kanzlerkandidat werden will." Dann könnte sich die Union geschlossen dem gemeinsamen Ziel zuwenden, 2006 die rot-grüne Bundesregierung abzulösen. Fischer betonte, in der CDU gingen alle davon aus, dass Merkel die Union in die nächste Bundestagswahl führe.

Der brandenburgische CDU-Chef Jörg Schönbohm äußerte die Überzeugung, dass Merkel beim Düsseldorfer Bundesparteitag im Dezember mit "überwältigender Mehrheit bestätigt" wird. Er unterstrich: "Für mich und andere im CDU-Präsidium ist die K-Frage entschieden." Auch Stoiber "könnte erkennen, dass alles auf Angela Merkel zuläuft".

Mecklenburg-Vorpommerns CDU-Chef Eckhardt Rehberg sagte, das Wahlergebnis 2002 habe bewiesen, dass die Union einen Kanzlerkandidaten brauche, "der im Westen, Norden, Osten und Süden gleichermaßen akzeptiert" werde. Dies könne nur Merkel sein.

Der Vorsitzende der Jungen Union, Philipp Mißfelder, kritisierte derweil den Vorstoß aus den eigenen Reihen. Er könne den CDU-Kollegen nur raten, "sich mit solchen öffentlichen Äußerungen zurückzuhalten". Mißfelder betonte, er wisse "um die Empfindlichkeiten der bayerischen Seele".

(afp)
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