CSU-Führungskrise CDU fürchtet Demontage Stoibers

Berlin/Bremen (RP). Mit größter Sorge blickt die CDU auf die politische Demontage Edmund Stoibers. Nach außen aber geben sich Führungsleute der CDU eisern loyal. Kein schadenfroher oder nur kritischer Kommentar dringt von der Vorstands-Klausurtagung in Bremen nach draußen.

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Natürlich haben viele Führungsleute nicht vergessen, mit welchem Selbstbewusstsein - einige reden von "Arroganz"- sich die CSU oft von der CDU abgesetzt hat, wenn diese in Not war. Die CDU aber setzt auf Zurückhaltung. Sie gibt so nicht nur eine Visitenkarte in Stilfragen ab, sondern handelt auch aus schierem Eigennutz. Denn eine CSU, die sich zerlegt, gefährdet die Stabilität der Union insgesamt.

Regierungs- und Parteichefin Angela Merkel sagte es so: "Die Union ist immer dann stark, wenn CDU und CSU stark sind". Zu Personalfragen wollte sie sich nicht äußern. Nur so weit: "Ich arbeite gerne mit Edmund Stoiber zusammen, und ich arbeite gut mit ihm zusammen."

CDU-Führungsleute fürchten, dass mit einem langwierigen Zermürbungsprozess die Volkspartei CSU ihren Ausnahme-Status verliert. "Die CSU ist die letzte Institution dieser Art", meint ein Präsidiumsmitglied. Die CSU stehe wie keine andere Partei für dauerhafte Milieu-Bindung.

Nicht allen in der CDU ist übrigens wohl bei der Vorstellung, Horst Seehofer könnte CSU-Chef werden. Als Mann mit sicherem Gespür für Stimmungen und als ausgebuffter Polit-Profi genießt er zwar größten Respekt. Doch er gilt auch als eigenwillig. Die Schwesterpartei fürchtet, dass der CSU-Vize, der sich inzwischen demonstrativ zu Merkel bekennt, kein einfacher Partner wäre. Ein Spitzenmann sagt es so: "Der kann stur sein wie ein Panzer."

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