Berlin Deutsche vererben Jahr für Jahr mehr

Berlin · Die Erben steuerpflichtiger Vermögen haben 2010 rund 3,4 Milliarden Euro und damit 16,4 Prozent mehr Erbschaftsteuer an den Fiskus gezahlt als im Jahr zuvor. Das teilte gestern das Statistische Bundesamt mit. Der Wert der Vermögensübergänge sei um 4,6 Prozent auf 15,9 Milliarden Euro gestiegen, obwohl die Anzahl steuerpflichtiger Erbschaften gegenüber 2009 um 17,2 Prozent zurückging. Die Statistiker begründen dies damit, dass seit 2009 für Ehegatten und Kinder höhere Freibeträge gelten.

Experten erwarten auch in Zukunft einen drastischen Anstieg des Erbschaftsvolumens, weil nun die in den Wirtschaftswunderjahren angehäuften Vermögen weitergegeben werden. Zwischen 2011 und 2020 würden Geldvermögen, Immobilien und Sachwerte im Gesamtwert von etwa 2,5 Billionen Euro vererbt, heißt es in einer Studie des Berliner Empirica-Instituts. Fielen von 2001 bis 2010 durchschnittlich 248 000 Euro pro Erbfall an, seien es von 2011 bis 2020 bereits 305 000 Euro.

SPD, Grüne und Linke halten die Erbschaftsteuer für zu gering. Sie wollen im Falle einer Regierungsübernahme die Freibeträge wieder senken. CSU und FDP fordern, die Länder sollten selbst darüber entscheiden, ob und wie sie die ihnen zustehende Steuer erheben. Die CDU will nichts verändern.

(RP)
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