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London Briten organisieren Aufräumarbeiten online

London · Bewaffnet mit Besen und Schrubbern wollen Freiwillige in London den Ruf ihrer Stadt wiederherstellen. Hunderte verabredeten sich via Internet zu Aufräumaktionen, während auf den Straßen noch randaliert und geplündert wurde. Sie wollen der Welt und wohl auch sich selbst beweisen, dass es in ihrer Stadt nicht nur um sinnlose Zerstörung geht.

"Nach allem, was letzte Nacht passiert ist, ist es gut zu sehen, dass Menschen nicht nur für Plünderungen zusammenkommen können", sagte die 23-jährige Jina Creighton vor einer U-Bahn-Station im Stadtteil Camden. Dort hatten Randalierer einen Fahrradladen, einen Lebensmittelladen, ein Sportwarengeschäft und einen Handyladen ausgeräumt. Fenster von Bars und Clubs gingen zu Bruch.

Hunderte weitere Freiwillige kamen in anderen betroffenen Gegenden zusammen, von Croydon im Süden bis Ealin im Westen. Sie alle reagierten auf eine Twitter-Kampagne, die noch in der Nacht gestartet wurde. Die Aufräumaktionen waren spontan, nur lose organisiert, aber voller Enthusiasmus. Der 32 Jahre alte Software-Ingenieur Alex May sagte, er habe über den Kurznachrichten-Dienst Twitter von der Kampagne erfahren und sei sofort losgezogen, um einen Besen zu kaufen. "Die Polizei ist voll ausgelastet, also müssen die Leute helfen."

Die Behörden verfolgen Twitter und Facebook, weil Randalierer mit ihrer Hilfe die Krawalle organisiert haben sollen. Aber die Seiten wurden auch genutzt, um die Schäden nach Möglichkeit zu beseitigen. In Liverpool, wo es am Montag zu Ausschreitungen kam, richtete der 21-jährige Charles Jupiter eine Facebook-Seite mit dem Titel "Liverpool Clean Up" ein. Rund 100 Freiwillige kamen daraufhin zum Aufräumen.

(RP)
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