Italien Prodi kündigt Truppenabzug aus dem Irak an

Rom (rpo). Frisch im Amt schreitet der italienische Regierungschef Romano Prodi zu ersten Taten: Wie im Wahlkampf angekündigt, will er die italienischen Truppen aus dem Irak zurückziehen, sagte Prodi bei seiner ersten Rede vor dem Senat. Derzeit sind etwa 2.600 italienische Soldaten im Irak stationiert.

Wie Prodi die Politik umkrempeln will
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Foto: AFP

Die Regierung werde dem Parlament den Rückzug der Soldaten vorschlagen, sagte Prodi am Donnerstag vor dem Senat. "Der Krieg im Irak war ein schwerer Fehler, weil er das Problem der Sicherheit nicht gelöst, sondern noch verschärft hat", kritisierte Prodi unter dem Protest der Mitte-rechts-Opposition.

Im Wahlkampf hatte Prodi angekündigt, die italienischen Truppen so schnell wie möglich abzuziehen. Die Vorgängerregierung unter Silvio Berlusconi hatte einen Truppenabzug bis zum Jahresende angekündigt. Italien hatte seit Juni 2003 zeitweise 3.200 Soldaten im Irak stationiert.

Neue Regierung gibt Brückenbauprojekt auf

Die neue italienische Regierung von Ministerpräsident Romano Prodi will zudem das Milliardenprojekt einer Brücke zwischen Sizilien und dem Festland aufgeben. Verkehrsminister Alessandro Bianchi sagte kurz nach seiner Vereidigung am Mittwochabend den Nachrichtenagenturen Ansa und Apcom zufolge, die 3,7 Kilometer langen Verbindung sei das nutzloseste und schädlichste Projekt der vergangenen 100 Jahre in Italien. Die Brücke sollte nach bisherigen Planungen 2011 in Betrieb genommen werden. Ein Konsortium um den Baukonzern Impreglio erhielt im vergangenen Jahr den Zuschlag und bezifferte die Kosten auf 4,6 Milliarden Euro. Umweltschützer hatten das Projekt kritisiert.

(afp2)
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