Ehemaliger Präsident Lech Walesa Polen "vor Wahnsinnigen bewahren"

Berlin (RPO). Der ehemalige polnische Präsident Lech Walesa ist mit seinem Nachfolger Lech Kaczynski und dessen als Regierungschef wirkenden Zwillingsbruder Jaroslaw Kaczynski hart ins Gericht gegangen. "Die Kaczynskis haben mit populistischer Demagogie die letzten Wahlen gewonnen. Populismus ist ihr Programm", sagte Walesa. Er wolle nun sein Land "vor Wahnsinnigen bewahren".

Zudem wolle er "dem Begriff 'Solidarnosc' seine Würde und seinen Wert zurückgeben", sagte der ehemalige Gewerkschaftschef und spätere Friedensnobelpreisträger der Tageszeitung "Die Welt". Die Polen sollen vermutlich am 21. Oktober ein neues Parlament wählen.

Die derzeitige polnische Parteienlandschaft beschrieb Walesa gegenüber der "Welt" als Provisorium, das nicht von Dauer sein müsse: "Polen ist auf dem Weg zur Demokratie und bedarf solcher Zwischenlösungen." Situationen wie die derzeitige Regierungskrise werde es "noch ein, zweimal" geben, sagte er voraus.

Dann würden sich "stabile Parteien in der politischen Szene etablieren". Walesas 31-jähriger Sohn gehört dem Bericht zufolge zur liberalen Bürgerplattform PO.

(afp)
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