Afghanistan Zwei südkoreanische Geiseln frei

Ghasni (RPO). Die radikalislamischen Taliban in Afghanistan haben am Montag zwei ihrer 21 südkoreanischen Geiseln freigelassen. Die beiden Frauen weinten, als sie aus dem Auto eines afghanischen Stammesführers in zwei wartende Fahrzeuge des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) umstiegen.

Tränenreiche Freilassung
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Foto: AP

Die beiden Frauen sind nach Aussage der Taliban krank. Sie wurden an einem vorher von einem Talibansprecher benannten Punkt zehn Kilometer südöstlich der Stadt Ghasni der Obhut der IKRK-Vertreter übergeben. Die Frauen wurden dann zum US-Stützpunkt in Ghasni gefahren. Beide trugen Taschen mit sich.

Ein Sprecher der radikalislamischen Organisation, Kari Jussef Ahmadi, sagte, sie seien "um der guten Beziehungen des koreanischen Volks und der Taliban willen" freigelassen worden. Diese erwarteten nun, dass Korea Druck auf die Regierungen in Kabul und Washington mache, damit es zu dem geforderten Austausch mit inhaftierten Rebellen komme.

Der Gouverneur der Provinz Ghasni, Maradschudin Pathan, schloss dies erneut aus. "Unsere Haltung ist unverändert." Es würden keine Aufständischen freigelassen. Die Taliban wollen 21 Gesinnungsgenossen freipressen, die in afghanischen Gefängnissen und im US-Stützpunkt in Bagram einsitzen.

Taliban-Sprecher Ahmadi bekräftigte aber, dass den verbliebenen 19 Geiseln - 14 Frauen und 5 Männern - nichts geschehen werde, solange die am Freitag begonnenen Verhandlungen mit den südkoreanischen Unterhändlern andauerten. Die Extremisten haben bereits zwei männliche Geiseln erschossen.

Die südkoreanische Regierung bestätigte die Freilassung der beiden Frauen. Außenamtssprecher Cho Hee Yong forderte die Freilassung auch der anderen Südkoreaner, die sich noch in der Gewalt der Taliban befinden.

(afp)
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