Kirchenoberhaupt hat Knieprobleme Bedauern und Anteilnahme in Kongo und Südsudan nach Papst-Absage
Rom · Das katholische Kirchenoberhaupt leidet unter schmerzhaften Kniebeschwerden und muss im Rollstuhl sitzen. Die ohnehin beschwerliche Reise nach Afrika tritt er zumindest vorerst nicht an. Dort ist das Bedauern groß.
Papst Franziskus hat auf ärztlichen Rat seine für Juli geplante Reise in die Demokratische Republik Kongo und den Südsudan vorerst abgesagt. Grund sind seine hartnäckigen Knieprobleme. Der Vatikan erklärte am Freitag, die Reise sei verschoben worden. Ein neues Datum wurde allerdings zunächst nicht festgelegt. In den afrikanischen Staaten wurde die Nachricht mit Bedauern, aber auch mit viel Anteilnahme für die gesundheitlichen Probleme des Papstes aufgenommen. Zuletzt hatte es zunehmende Spekulationen darüber gegeben, dass der 85-Jährige, der seit einem Monat einen Rollstuhl nutzen muss, bald seinen Rücktritt erklären könnte.
„Auf Wunsch seiner Ärzte und um die Ergebnisse der Therapie nicht zu gefährden, der er sich wegen seines Knies unterzieht, war der Heilige Vater mit Bedauern gezwungen, seine apostolische Reise in die Demokratische Republik Kongo und den Südsudan, geplant für den 2. bis 7. Juli, auf ein späteres, noch festzulegendes Datum zu verschieben“, teilte der Vatikan mit.
Der 85-jährige Franziskus hat Probleme mit den Bändern in seinem rechten Knie, durch die das Gehen und Stehen für ihn sehr schmerzhaft ist. Auch ohne diese Probleme wäre die Afrika-Reise sicherlich anstrengend für ihn geworden. Im Südsudan hätte er gemeinsam mit dem Erzbischof von Canterbury Justin Welby als Oberhaupt der anglikanischen Kirche und dem Oberhaupt der schottischen Kirche Iain Greenshields für Frieden werben sollen.
Die Nachricht von der Verschiebung der Reise sei natürlich betrüblich, sagte John Gbemyoro von der katholischen Bischofskonferenz für Sudan und Südsudan. „Aber wir bitten Gott, ihn rasch zu heilen, denn er muss nach wie vor dringend in den Südsudan kommen.“
Welby und Greenshields teilten mit, sie würden für Franziskus beten und seien traurig, dass die Reise erneut verschoben werden müsse. Planungen dafür gab es schon seit 2017, aber wegen Sicherheitsbedenken hatte es immer wieder Verschiebungen gegeben.
Auch die Regierung in Kongo wünschte dem Papst rasche Genesung und erklärte, er werde dort immer noch im Zeichen des Friedens und der Aussöhnung erwartet.
In Goma im Osten Kongos hingen bereits Tausende Poster mit dem Bild des Papstes, der dort am 4. Juli erwartet worden wäre. Ihr Chor in der Kirchengemeinde Saint-Esprit habe seit Monaten für die Messe mit dem Papst geprobt, sagte Martha Mwavit der Nachrichtenagentur AP. Jetzt könne man nur noch beten, dass er doch noch komme. „Ich bin 74 Jahre alt und ich weiß nicht, ob ich noch einmal die Gelegenheit haben werde, bei einer Messe des Papstes zu singen.“