Kosten stemmt die Kirchengemeinde selber Neue Türen für Issums evangelische Kirche

Issum · „Große Neigung zur Wetterfühligkeit“ bescheinigt Pfarrerin Yvonne Brück den alten Türen. Mit viel Überlegung, was Material und Design angeht, wurden die neuen angeschafft.

 Annette Theyhsen und Catarina Marpmann erzählen, was es mit den neuen Türen der evangelischen Kirche in Issum auf sich hat.

Annette Theyhsen und Catarina Marpmann erzählen, was es mit den neuen Türen der evangelischen Kirche in Issum auf sich hat.

Foto: Bianca Mokwa

Einfach neue Türen bestellen, das geht bei einem Kirchengebäude nicht. Die müssen nicht nur funktional sein, sondern auch gefallen. Und der Denkmalschutz hat auch mitzureden, wenn es sich um Türen für ein mehr als 180 Jahre altes Gebäude handelt. Deswegen wurden die frisch eingebauten Türen an der evangelischen Kirche in Issum an Pfingstsonntag auch gefeiert und standen im Mittelpunkt. Immerhin sind sie auch das Eingangstor für alle Gläubigen, die zum Gottesdienst gehen.

Die üblichen Reaktion hätte auch sein können: „Früher war alles besser“ oder „Die alten waren auch sehr schön“, aber Pfarrerin Yvonne Brück berichtet von durchweg positiven Reaktionen auf die neuen Pforten. Das könne vor allem daran liegen, dass sich Menschen aus der Mitte der Gemeinde darüber Gedanken gemacht haben, wie die neuen Türen zu sein haben, sagt sie.

Annette Theyhsen steht vor der evangelischen Kirche und bittet ein paar Schritte zurückzugehen. So hat der Betrachter die neue Türen und die alten Fenster im Blick. Die Formen der Fenster sind in dem aufgelegten Muster aus Edelstahl übernommen. Das Gesamtkonzept der alten Türen und Fenster stamme von Erich Wilhlem John, erklärt sie. Zwischen 1968 und 1970 erhielt die Kirche eine Renovierung, bei der die Fenster ihre heutige Form erhielten und die Türen nach einem Entwurf von eben John gestaltet wurden. Pläne dazu fand sie im Archiv von Schloss Moyland. „Ich war in meinem früheren Leben Kunsthistorikerin“, sagt sie lachend. Wenn man also ein paar Schritte zurücktritt, dann sieht man die Verbindung zwischen den Edelstahlelementen auf der Tür und den Formen der Fenster.

Baukirchmeisterin Catarina Marpmann von der evangelischen Kirche Issum beschreibt die Zusammenarbeit mit der Denkmalschutzbehörde und lobt vor allem die Zusammenarbeit mit der Architektin des Kirchenkreises Astrid Lichomski-Schirmer. Die Firma Wilbers hat in den vergangenen Tagen die neuen Türen installiert. Zuschüsse aus öffentlicher Hand gibt es für die neuen Türen nicht. Einen fünfstelligen Betrag wird die evangelische Kirchengemeinde Issum am Ende stemmen, die endgültige Rechnung liegt noch nicht vor. „Wir sind auf sowas vorbereitet“, sagt Yvonne Brück, „durch Baurücklagen in der Haushaltsplanung.“ Während die alten Türen sich durch eine große Neigung zur Wetterfühligkeit auszeichneten, habe man nun auf besonders haltbares Holz gesetzt. Wie lange die neuen Türen halten sollen? „Ewig“ sagt Issums Pfarrerin lachend.

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