Krieg in der Ukraine Selenskyj hält Schlacht um Sjewjerodonezk für richtungsweisend

Kiew/Slowjanksk · Das Schicksal des Donbass im Osten der Ukraine entscheidet sich nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj mit der Schlacht um die Industriestadt Sjewjerodonezk. „Das ist ein sehr brutaler Kampf, sehr hart, vielleicht der schwierigste in diesem ganzen Krieg“, erklärte Selenskyj in einer Videobotschaft.

 Auf diesem vom Pressebüro des ukrainischen Präsidenten zur Verfügung gestellten Foto lobt Wolodymyr Selenskyj (2.v.l), Präsident der Ukraine, Soldaten nahe der Frontlinie in der Region Donezk.

Auf diesem vom Pressebüro des ukrainischen Präsidenten zur Verfügung gestellten Foto lobt Wolodymyr Selenskyj (2.v.l), Präsident der Ukraine, Soldaten nahe der Frontlinie in der Region Donezk.

Foto: dpa/Uncredited

Hauptkriegsschauplatz in dem Gebiet bleibe Sjewjerodonezk. „Im wesentlichen ist es hier, wo über das Schicksal unseres Donbass entschieden wird.“ Der ukrainische Generalstab teilte am Donnerstag mit, die russische Armee greife mit Artillerie und Mehrfachraketenwerfern an und ziele in Sjewjerodonezk und anderen Orten auf die zivile Infrastruktur. Russland weist Vorwürfe zurück, nichtmilitärische Ziele anzugreifen.

Ukrainische Soldaten wurden zuletzt an den Rand von Sjewjerodonezk zurückgedrängt, das durch russische Bombenangriffe bereits weitgehend zerstört ist. Die Ukraine kontrolliert nach eigenen Angaben weiterhin die durch einen Fluss getrennte Zwillingsstadt Lyssytschansk. Diese ist aber ebenfalls schweren Bombardements ausgesetzt. Die beiden Städte befinden sich in der Region Luhansk, die zusammen mit der Region Donezk den Donbass bildet. Vor der russischen Invasion der Ukraine am 24. Februar kontrollierten pro-russische Separatisten rund ein Drittel des Donbass.

Auf dieses überwiegend russisch-sprachige Gebiet hat das russische Militär zuletzt den Fokus seines Angriffs verlagert, nachdem es in anderen Landesteilen einige empfindliche Rückschläge einstecken musst - etwa als es im März vor den Toren der Hauptstadt Kiew zurückgeschlagen wurde. Die Regierung in Moskau spricht von einer „Spezialoperation“ im Nachbarland. Die Ukraine und westliche Staaten werfen Moskau einen Angriffskrieg vor, der mittlerweile Zehntausende Menschen das Leben gekostet hat. Laut den Vereinten Nationen sind seit dem 24. Februar sieben Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen.

(dni/Reuters)
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