Putsch im Jemen UN-Sicherheitsrat verurteilt Machtübernahme der Huthi-Rebellen

New York · Der UN-Sicherheitsrat hat das Vorgehen der Huthi-Rebellen im Jemen scharf verurteilt. Er forderte die neuen Machthaber auf, den ehemaligen Präsidenten freizulassen und an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Die Krise birgt das Potenzial, sich zu einem Regionalkonflikt auszuweiten.

 Huthi-Rebellen im Jemen

Huthi-Rebellen im Jemen

Foto: ap

Der UN-Sicherheitsrat hat die Huthi-Rebellen im Jemen aufgerufen, die Besetzung von Regierungseinrichtungen zu beenden. Die Mitglieder des Gremiums verurteilten das Vorgehen der schiitischen Aufständischen bei einer Sondersitzung am Sonntag in New York scharf. In einer einstimmig verabschiedeten Resolution forderten sie die Rebellen auf, den Hausarrest von Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi zu beenden. Das Gremium ermahnte alle Seiten, sich an den von den Vereinten Nationen vermittelten Krisengesprächen zu beteiligen.

Die Huthis hatten Hadi vor gut einer Woche für abgesetzt erklärt und das Parlament aufgelöst. Dagegen gibt es heftige Proteste der sunnitischen Mehrheit im Jemen. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hatte vor einem Zerfall des ärmsten Landes Arabiens gewarnt.

Sekte der Saiditen

Die Resolution des Sicherheitsrates verlangt, dass die Rebellen alles unterlassen, was die Sicherheit und politische Stabilität des Landes weiter untergraben würde. Der Sicherheitsrat dränge alle Parteien, insbesondere die Huthis, die Verhandlungen zu beschleunigen, um bald im Konsens eine Lösung herbeizuführen.

Die Huthi-Rebellen gehören der schiitischen Sekte der Saiditen an, deren Imame bis 1962 im Nordjemen geherrscht haben. Seitdem zettelten sie mehrfach Aufstände gegen die sunnitische Führung in Sanaa an.

Die Krise hat das Potenzial, zum Regionalkonflikt zu werden: Der Golf-Kooperationsrat, dem unter anderem Saudi-Arabien und Katar angehören, bezeichnet das Vorgehen der Huthis als Putsch und kündigte an, "alle notwendigen Maßnahmen" zu ergreifen, um seine Interessen zu verteidigen. Die USA werfen dem schiitischen Iran vor, die Huthis zu fördern, was die Rebellen wiederum zurückweisen. Die instabile Lage begünstigt nach UN-Angaben einen Vormarsch der Terrororganisation Al-Kaida.

(dpa)
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