Ukraine-Krise Ukraine und Rebellen werfen sich Verletzung der Waffenruhe vor

Kiew/Donezk · Erst seit einem Tag gilt die Feuerpause und schon machen sich die Konflikparteien in der Ostukraine gegenseitig Vorhaltungen, die in Minsk vereinbarte Waffenruhe verletzt zu haben. Stein des Anstoßes ist ein nächtlicher Artillerieangriff auf das von Rebellen gehaltene Örtchen Horliwka.

Ostukraine - Bilder von Soldaten und und Zerstörung
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Krieg in der Ostukraine - Bilder von Soldaten und Zerstörung

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Foto: afp, MR/RT

Einen Tag nach Inkrafttreten der Waffenruhe haben sich ukrainische Regierung und prorussische Separatisten gegenseitig Verletzungen der Feuerpause vorgeworfen. Der Sprecher der Separatisten, Eduard Basurin, sagte am Montag, die Regierung habe über Nacht die von den Rebellen gehaltene Stadt Horliwka mit Artillerie angegriffen. Die Ukraine machte dagegen die Rebellen für den Angriff verantwortlich.

Der regionale Polizeichef von Donezk, Wjatscheslaw Abroskin, sagte, die Separatisten hätten die Stadt beschossen, um den Waffenstillstand zu unterminieren. Nach Inkrafttreten der Feuerpause am Sonntag gab es Hoffnungen, der zehnmonatige Konflikt mit mehr als 5300 Opfern könne beendet werden. Sowohl Separatisten als auch ukrainische Regierung erneuerten ihr Bekenntnis zu dem Waffenstillstand, der in der letzten Woche nach 16-stündigen Verhandlungen unter deutsch-französischer Vermittlung vereinbart worden war.

Die weiter fortgesetzten Kämpfe um den Ort Debalzewo, wo ukrainische Kräfte die Angriffe der Rebellen abgewehrt haben wollen, droht die sensible Vereinbarung jedoch zum Kippen zu bringen. Die Rebellen sprachen sich dafür aus, ihnen sollte sofortige Kontrolle über die Stadt gewährt werden, weil sie vollständig von ihren Truppen umstellt sei. Die Friedensvereinbarung betreffe nicht Kriegshandlungen in diesem Ort. Debalzewo verbindet die beiden Rebellenhochburgen Donezk und Lugansk.

(ap)
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