Umkämpfte Stadt Syrisches Militär rückt in Aleppos Altstadt vor

Aleppo · Der Widerstand der Rebellen in der heftig umkämpften Stadt Aleppo bricht immer mehr zusammen. Laut Aktivisten sollen Regierungstruppen die gesamte Altstadt unter Kontrolle gebracht haben. Ein russischer Militärberater wurde vor Ort getötet.

 Rauch steigt auf über der umkämpften Stadt Aleppo.

Rauch steigt auf über der umkämpften Stadt Aleppo.

Foto: afp

Regierungstruppen hätten die gesamte Altstadt Aleppos unter Kontrolle gebracht, meldete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Mittwoch. Die Rebellen waren demnach zu einem Rückzug aus dem Gebiet gezwungen, weil sie Gefahr liefen, eingekesselt zu werden.

Bereits am Dienstag hatten die Armee und ihre Verbündeten das strategisch wichtige Viertel Al-Schaar eingenommen. Seit dem Beginn der Offensive der Regierungstruppen und ihrer Verbündeten im November haben die Rebellen nach Angaben der Menschenrechtler mehr als 70 Prozent ihres bisherigen Gebiets in Ost-Aleppo verloren.

Die frühere Handelsmetropole zählt im fast sechs Jahre dauernden Bürgerkrieg zu den umkämpftesten Gebieten. Heftige Gefechte und Luftangriffe haben eine Massenflucht in Ost-Aleppo ausgelöst. Die Menschenrechtsbeobachter erklärten, seit Mitte November hätten rund 80.000 Menschen ihre Häuser in den Rebellengebieten verlassen.

Aus Regierungskreisen hieß es, es gebe Verhandlungen der syrischen und russischen Armee mit Rebellen über einen Abzug der oppositionellen Milizen aus Aleppo. Von Seiten der Rebellen gab es dazu keine Bestätigung. Damaskus will einer neuen Waffenruhe erst zustimmen, wenn die bewaffneten Regimegegner Aleppo verlassen haben.

Die Rebellenmilizen schlugen eine neue fünftägige Feuerpause vor, damit Verletzte und Zivilisten aus der Stadt gebracht werden könnten. Erst wenn sich die humanitäre Lage verbessert habe, könne über eine Zukunft der Stadt verhandelt werden, hieß es in einer Erklärung.

In der umkämpften nordsyrischen Stadt ist ein hochrangiger Militärberater aus Russland getötet worden. Oberst Ruslan Galitski sei bei Rebellenbeschuss auf ein von der syrischen Regierung kontrolliertes Viertel vor mehreren Tagen verwundet worden und seinen Verletzungen mittlerweile erlegen, teilte das russische Verteidigungsministerium am Mittwoch mit.

Der Berater stellt das dritte russische Todesopfer in Aleppo in dieser Woche dar. Zuvor waren nach Moskauer Angaben zwei russische Krankenschwestern gemeinsam mit acht Zivilisten bei einem Angriff auf ein Feldlazarett getötet worden.

(dpa)
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