Was die Welt bewegt Woher kommt die Wartezeit beim Kabelempfang?

Düsseldorf (RP). Wenn man eine Sendung im Radio mit Kabelanschluss hört und gleichzeitig das selbe Programm in einem Gerät mit Antenne läuft, dann stellt man fest, dass die gleiche Sendung zeitverzögert auf einem der beiden Radios ankommt. Woran liegt das?

 Die Signale beim Kabel- und beim terrestrischen Empfang sind unterschiedlich schnell.

Die Signale beim Kabel- und beim terrestrischen Empfang sind unterschiedlich schnell.

Foto: Alan Electronics, gms

Beim klassischen terrestrischen Empfang wird das von den Sendemasten der Rundfunkanstalten ausgestrahlte Signal von der eingebauten Stabantenne des Radios empfangen. Da die Ausbreitungsgeschwindigkeit elektromagnetischer Wellen derjenigen des Lichts entspricht (300 000 Kilometer pro Sekunde) kommt das Signal nahezu verzögerungsfrei im Radio an.

Beim Kabelanschluss sieht das anders aus: Grundsätzlich werden hier sogenannte Kopfstellen eingesetzt, welche die in das Kabelnetz eingespeisten Kanäle aus verschiedenen Quellen empfangen: von Satelliten, speziellen Richtfunkstrecken oder über ein oder mehrere UKW-Antennen.

Solche Programme werden analog aufgefangen, dann digital aufbereitet, digital weitergeleitet und am Kabelkopf wieder analog ins Kabelnetz eingespeist — das braucht seine Zeit.

Noch gravierender als beim analog übertragenen Hörfunk sind die Zeitunterschiede zwischen Sendung und Empfang beim digitalen Fernsehen. Das gilt sowohl für das Kabel-TV, die Satellitenübertragung und das digitale terrestrische Fernsehen (DVB-T).

Für das Nachhinken sind neben den Laufzeiten der Satelliten-Übertragung Verzögerungen im Spiel, die durch die aufwändige Art der digitalen Signalverarbeitung entstehen. Je nach Programm und Übertragungsweg kann die so entstehende Zeitverschiebung zwei bis drei Sekunden betragen — und das sowohl auf der Sende- als auch auf der Empfangsseite.

(RP)
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