Mission geglückt USA schießen Spionagesatelliten ab

Washington (RPO). Um einem unkontrollierten Aufprall auf die Erde vorzubeugen, hat die US-Marine in der Nacht einen defekten Satelliten abgeschossen. Die Rakete wurde von einem Kriegsschiff in der Nähe von Hawaii abgefeuert. Der Satellit hatte giftiges Material an Bord.

 Mit einer Rakete dieses Typs wurde der Satellit abgeschossen.

Mit einer Rakete dieses Typs wurde der Satellit abgeschossen.

Foto: US NAVY, AFP

Der Spionagesatellit sei in der Nacht zum Donnerstag in 210 Kilometer Höhe über dem Pazifik getroffen worden, teilte ein Pentagonsprecher mit. Eine erste Untersuchung habe ergeben, dass der Treibstofftank mit 450 Kilogramm giftigem Hydrazin wie geplant zerstört worden sei.

Wenn dieser Stoff in einer bewohnten Region niedergegangen wäre, hätte nach US-Angaben eine Gesundheitsgefahr für die Bevölkerung bestanden. Deshalb entschloss sich das US-Verteidigungsministerium zum Abschuss. Dazu wurde eine Rakete des Typs SM-3 vom Kreuzer "Lake Erie" aus abgeschossen. Das Geschoss traf den Satelliten, der mit einer Geschwindigkeit von 27.000 Kilometern in der Stunde die Erde umkreiste.

Die Rakete wurde entwickelt, um angreifende Raketen abzuschießen. Für die Spezialausgabe wurde eine kostspielige Anpassung der Rakete erforderlich. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums, Geoff Morrell, bezifferte die Ausgaben dafür mit 30 bis 40 Millionen Dollar (20 bis 27 Millionen Euro).

Da der Satellit in relativ niedriger Höhe zerstört wurde, würden die meisten Trümmerteile innerhalb von 24 bis 48 Stunden in die Erdatmosphäre eintreten und verglühen, erklärte das Pentagon. Der Rest werde spätestens innerhalb von 40 Tagen folgen.

Bei dem Satelliten versagte die Stromversorgung, nachdem er Ende 2006 seine Umlaufbahn erreicht hatte. Anschließend verlor er immer mehr an Höhe. Mit dem Abschuss wollte das Pentagon verhindern, dass der Satellit in die Erdatmosphäre eintritt und dann unkontrolliert abstürzt. China und Russland hatten Bedenken geäußert, dass der Abschuss die Sicherheit im Weltall gefährden könnte.

(ap)
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