Technik zur Lebensrettung Neues Gerät für Landminen-Entschärfung entwickelt

Shrivenham (rpo). Britische Forscher wollen mit ihrer technischen Neuerung die gefährlichen Landminen besser entschärfen. Sie entwickelten den "Dragon", welcher gefundene Minen eher ausbrennt statt sie explodieren zu lassen. Wissenschaftler der Cranfield-Universität in Shrivenham haben einen Weg gefunden, das Risiko für Minenentschärfer und Umwelt zu reduzieren.

Landminen und so genannte nicht explodierte Munition gehören zu den gefährlichsten Überresten früherer oder auch aktueller Kriege. Weltweit liegen auf über 80 Länder verteilt insgesamt etwa 120 Millionen Stück dieser Gefahrgüter. Jährlich sterben durch Explosionen über 8.000 Menschen. Rund 20 000 werden verstümmelt, 25 Prozent davon sind Kinder.

In Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Disarmco in Cirencester (UK) haben Ian Wallace von der Cranfield-Universität und seine Kollegen nun eine Art pyrotechnische Fackel entwickelt, die derartige Unfälle in Zukunft verhindern helfen soll. Die röhrenförmige Fackel lenkt eine heiße Flamme direkt an das explosive Material und führt damit zum vollständigen Ausbrennen der Mine. Da keine Explosion stattfindet, besteht kaum Gefahr für den Anwender, betonen die Wissenschaftler.

Die Forscher haben eine spezielle mobile Vorrichtung angefertigt, mit der sich Hunderte der fackelartigen "Dragons" direkt an Ort und Stelle produzieren lassen. Auch unerfahrene Personen könnten nach einer kurzen Einführung ohne Probleme damit umgehen, erklärt Wallace. Ein weiterer Vorteil des Gerätes sei, dass es aus billigem und überall verfügbarem Material hergestellt ist.

Erste Feldversuche mit dem neuen Minenentschärfer wurden bereits im Oktober 2004 erfolgreich im Libanon durchgeführt. Im Mai wird ein Expertenteam nach Kambodscha aufbrechen, um in dieser - weltweit mit am stärksten - von Landminen verseuchten Region Minen und anderes explosives Material zu räumen.

(afp)
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