Medienbericht Australien will verbrauchende Embryonenforschung erlauben

Canberra (rpo). Verbrauchende Embryonenforschung ist künftig in Australien unter bestimmten Voraussetzungen möglich. Wie australische Medien am Wochenende berichteten, drängt Premierminister John Howard nicht mehr auf eine Verlängerung des dreijährigen Moratoriums aus dem Jahr 2002, das die Verwendung im Reagenzglas gezeugter Embryos für Forschungszwecke verbietet. Nach Angaben der Zeitung "The Courier-Mail" hatte sich Howard zuvor nicht mit den Regierungschefs der Teilstaaten auf eine Fortsetzung des Moratoriums einigen können.

Sollte das Gesetz auslaufen, könnten so genannte überzählige menschliche Embryonen, die nach dem 5. April 2002 bei einer In-Vitro-Befruchtung (IVF) gezeugt wurden, für die Stammzellenforschung verwendet werden. Die Herstellung von Embryos ausschließlich für Forschungszwecke bliebe jedoch weiter verboten.

Bundesstaaten sprechen von Durchbruch

Wie die Zeitung weiter berichtete, begrüßten Sprecher verschiedener Bundesstaaten die Entscheidung des Premierministers als Durchbruch. Der Gesundheitsminister von New South Wales, Frank Sartor, sagte, die Stammzellenforschung werde von einer Mehrheit der Australier unterstützt. Auch zwei Drittel der Abgeordneten seien für liberalere Regelungen. Verschiedene australische Bundesstaaten hatten sich in der Vergangenheit gegen das Moratorium ausgesprochen und eigene Gesetze zur Regelung der Stammzellenforschung erlassen.

(afp)
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