Unglaubliche 51 Aufschläge Neuer Weltrekord im Steineflitschen

Pittsburgh (RP). Die einen nennen es Flitschen, die anderen Ditschen, wieder andere sagen Klippen, Platteln oder Pfitscheln. Viele Begriffe für eine Sache: das Hüpfenlassen von Steinen über dem Wasser. Etwas, das bei den meisten Werfern nach zwei, dreimal auftitschen (!) beendet ist.

Unglaublicher Weltrekord im Steineflitschen
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Foto: Screenshot

Nicht so bei Russell Byars. Der 43-Jährige aus Venango County im US-Staat Pennsylvania ließ einen Stein exakt 51 Mal übers Wasser hüpfen und verschaffte sich damit einen Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde. Der bisherige Rekord lag bei 40 Sprüngen. Byars' Antwort auf die Frage nach seinem Erfolgsrezept: "Wissen Sie was? Ich habe keine Ahnung."

Dabei hat der Mann wohl nur ein paar physikalische Grundsätze beherzigt. Denn das Steinehüpfen wurde von Forschern der Universitäten Lyon und Marseille bereits wissenschaftlich untersucht und seiner Geheimnisse beraubt. Theoretisch zumindest. Praktisch bedarf es natürlich einer gewissen Portion sportlichen Geschicks, um einen optimalen Wurf zu landen. Was genau heißt nun optimal? Dazu gehören mehrere Komponenten. Zunächst einmal muss der Stein flach und die Wasseroberfläche möglichst ruhig sein.

Dann benötigt der Stein ein bestimmtes Tempo, damit das Wasser keine Zeit hat, um ihn herumzufließen. Ist der Widerstand des Wassers groß genug, prallt der Stein ab. Alles eine Frage der Geschwindigkeit - wie bei einem Wasserskiläufer.

Um einen Stein mehrfach springen zu lassen, sind aber noch einige andere Faktoren entscheidend. So muss der Stein mit der flachen Seite auf das Wasser treffen, sonst versinkt er. Und er sollte um seine lotrechte Achse rotieren, weil er sonst ins Trudeln gerät - die Rotation stabilisiert den Flugkörper, es wirken ähnliche Kräfte wie bei einem Kreisel.

Diesen Spin oder Drall kann man dem Stein mit dem Zeigefinger mitgeben, wenn man ihn loslässt. Geworfen werden sollte so tief wie möglich, am besten aus der Höhe der Wasseroberfläche. Die Faustregel lautet: Die Entfernung zum ersten Auftitschen sollte sechsmal so groß sein wie die Höhe, aus der der Stein geworfen wird.

Wichtig ist auch der Anstellwinkel, der Winkel zwischen der Wasseroberfläche und der flachen Seite des Steins. Die flache Seite muss wie die Tragfläche eines Flugzeugs leicht nach oben zeigen, im Idealfall etwa um 20 Grad. Trifft der Stein so das Wasser, setzt er mit der hinteren Kante zuerst auf, gleitet ein Stück, schiebt einen kleinen Wasserwall wie eine Bugwelle vor sich her und springt über diese wie über eine Sprungschanze.

So lange er genug Energie besitzt, wiederholt sich der Vorgang. Bei Russell Byars eben 51 Mal. Bei ihm kam nämlich noch ein weiterer Faktor hinzu: Glück.

Bei uns sehen Sie rechts das Youtube-Video des Weltrekords im Zeitraffer.

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