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DNA-Forschung Biochemiker entziffert sein Erbgut

Düsseldorf (RPO). Ihm ist es zuerst gelungen: Der Biochemiker Craig Venter hat sein genetisches Erbgut vollständig entschlüsselt. Die Forschungsergebnisse stehen im Internet, sie bergen allerdings auch beunruhigende Erkenntnisse.

"Genom" nennen Wissenschaftler in der Fachsprache die Gesamtheit des Erbguts eines Menschen. Wenn der Internet-User auf der Homepage des Craig-Venter-Instituts das Genom des Wissenschaftlers anklickt, öffnet sich ein Gewirr aus bunten Linien. Für Laien ist die Grafik verworren und undurchsichtig, für Experten ist sie aufschlussreich.

Die wichtigste Erkenntnis: Menschen seien genetische Individualisten, sagt Venter dem "Stern". Denn die Forscher seien überrascht gewesen, wie zahlreich die individuellen Informationen gewesen seien, die aus dem Genom hervorgehen.

Unangenehme Überraschungen

Die Forschungen förderten allerdings auch unangenehme Überraschungen zutage: Etwa hat der Wissenschaflter eine genetische Veranlagung für Alzheimer und Alkoholismus. Außerdem bietet sein Genom einen Nährboden für Krebs, Herz- und Kreislaufversagen.

Dabei solle man jedoch nicht vergessen, dass es sich lediglich um "Anlagen" handle - nicht um Garantien, dass die Krankheiten tatsächlich eintreten, hebt Venter hervor. Diese Anlagen eröffneten keine Ängste, sondern neue Chancen.

So wisse er nun, welchen Krankheiten er vorbeugen müssen, sagt der Wissenschaftler, der angibt, seit der Entschlüsselung seines Genoms cholesterinsenkende Medikamente zu nehmen.

Für die Veröffentlichung gibt es einen guten Grund

Und der Alkoholismus? Ebenfalls nur eine Anlage, ein Alkoholproblem habe er nicht, winkt Ventler ab - er trinke höchstens ein Glas Rotwein zum Abendessen. Die "genetische Vorbelastung" leugnen kann er aber nicht mehr, für jeden Biologen ist Venters Genom ein offenes Buch.

Im Gespräch mit dem Nachrichtenmagazin "Focus" sagt der Wissenschaftler dazu: "Das ist schon ein komisches Gefühl, dass jeder Genetiker jetzt in meinem Erbgut herumstöbern kann." Für die Entscheidung, sein Genom zu veröffentlichen, gebe es dennoch einen triftigen Grund: "Ich finde es wichtig, meinen Mitmenschen zu zeigen, dass ich keine Angst vor meinen genetischen Informationen habe", fügt Venter an.

Mehr Sorge bereite ihm seine Biographie, die diesen Monat erscheint: "Sie ist eine sehr persönliche und private Sicht auf mein Leben", sagt Venter über das Buch.

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