Gedenkjahre Daran denken wir 2007

Bonn (RP). Das deutsche Jahr des Neandertalers ist vorbei, auch das UN-Jahr der Wüsten. Doch auch im neuen Jahr gibt es Jubiläen und Todestage: Zum Beispiel Goethes 175. Todestag und Europas Geburtsstunde vor 50 Jahren. Eine Auflistung.

 Goethe (linkes Denkmal) ist 2007 auch ein Gedenkjahr gewidmet - wie vielem anderen.

Goethe (linkes Denkmal) ist 2007 auch ein Gedenkjahr gewidmet - wie vielem anderen.

Foto: AP, AP

Das war's dann mit dem UN-Jahr der Wüsten. Auch das vom Bundesforschungsministerium ausgerufene "Jahr der Informatik" und das "Jahr des Neandertaler" sind mit dem Knallen der Silvesterraketen zu Ende gegangen. Auf ein Neues 2007, willkommen im von der Uno ausgerufenen Internationalen Heliophysikalischen Jahr. Es soll der Sonnenforschung neue Aufmerksamkeit verleihen. Neben dem Weltraum will die Uno auch der Sphäre des Wassers größere Aufmerksamkeit zukommen lassen: Das UN-Umweltprogramm hat das Jahr der Delfine ausgerufen, weil deren Lebensraum immer stärker eingeschränkt wird.

Auch Europa will bei Gedenkjahren nicht hinten anstehen: Im Mittelpunkt steht das 50-jährige Jubiläum der Römischen Verträge, der Gründungsurkunde der heutigen EU. Sie wurde am 25. März 1957 in Rom von Frankreich, der Bundesrepublik, Italien, Belgien, den Niederlanden und Luxemburg unterzeichnet.

Klonschaf Dolly wäre zehn geworden

2007 stehen erstmals die Geisteswissenschaften im Mittelpunkt der vom Bundesforschungsministerium ausgerufenen Themenjahre. Ministerin Annette Schavan (CDU) will Vielfalt und Bedeutung der geisteswissenschaftlichen Fächer, Themen und Methoden in den Blickpunkt rücken. Auch an einen Wendepunkt in den Naturwissenschaften dürfte erinnert werden: Vor zehn Jahren, am 23. Februar 1997, erblickte das Klonschaf Dolly, das erste geklonte erwachsene Säugetier, das Licht der Welt.

Die beiden großen Kirchen haben bereits im November ein Gedenkjahr zum 800. Geburtstag der heiligen Elisabeth eingeläutet, einer der populärsten christlichen Gestalten des Mittelalters und der Verkörperung christlicher Nächstenliebe. An ihrem zwischenzeitlichen Lebensort, der Wartburg in Thüringen, fand zudem vor 800 Jahren der Sängerkrieg der berühmtesten mittelalterlichen Dichter statt.

Die evangelische Kirche erinnert an den 400. Geburtstag des lutherischen Theologen und prominenten Kirchenlieddichters Paul Gerhardt (1607-1676), der am 12. März 1607 in Gräfenhainichen zur Welt kam und dessen Choräle bis heute zu den bekanntesten Liedern auch in katholischen Gesangbüchern gehören.

Kirche und Kultur

Die Katholiken werden im neuen Jahr unter anderem an den vor 100 Jahren geborenen Jesuiten und 1945 hingerichteten NS-Widerstandskämpfer Alfred Delp erinnern. Delp beteiligte sich seit 1942 im so genannten Kreisauer Kreis am Widerstand gegen die NS-Diktatur. Viele Rückblicke wird es auch auf Mutter Teresa geben, dievor zehn Jahren, am 5. September 1997, starb.

Im Reich der Kultur gedenkt man des 175. Todestages von Johann Wolfgang von Goethe. Der Dichterfürst starb am 22. März 1832 in Weimar mit den letzten Worten "mehr Licht". Eng damit zusammen hängt der 200. Todestag der Weimarer Herzogin Anna Amalia (1739-1807) am 10. April.

Sie lud zu ihren Tafelrunden Geistesgrößen ihrer Zeit ein und begründete damit den Ruf des kleinen Herzogtums als geistiges Zentrum Deutschlands.

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