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Studenten-Leben Freuden einer Hilfskraft

Mit Beginn unseres dritten Semesters fingen meine Kommilitonen an, eine Abkürzung aus drei Buchstaben immer häufiger mit wichtiger Miene in den Mund zu nehmen: SHK. In ausgeschriebener Form klingt das Ganze weniger geheimnisvoll: Eine SHK ist eine Studentische Hilfskraft. Und die will jeder werden, denn gerüchteweise heißt es, wer einmal einen Fuß in einen Lehrstuhl bekommen hat, habe damit quasi schon eine Bestätigung für eine spätere Promotionsstelle.

So werden eifrig Bewerbungen für Lehrstühle geschrieben, wird je nach Fachgebiet des Professors Zivil-, Öffentliches oder Strafrecht als das Lieblingsfach überhaupt angepriesen. Auf die Idee, dass sich die künftigen Arbeitgeber über die Bewerber bisweilen auch mal austauschen, kommt keiner. Auch will keiner hören, dass der Professor, sobald die Stelle besetzt ist, meistens gar nicht so genau weiß, wen er da zweimal die Woche im Akkord kopieren lässt.

Denn zu viele Vorteile bringt dieser Job in den Augen gerade der männlichen Studenten, die mit einem entsprechenden Posten bei den weiblichen, immer noch recht naiven Erstsemestern ordentlich Eindruck schinden können. Unsereinem bringt es hin und wieder aber auch Vorteile, mit einer SHK befreundet zu sein. Denn da der Professor nicht weiß, wer da für ihn arbeitet, weiß er meist auch nicht, dass sein Helferlein genau in dem Jahrgang ist, in dem er gerade eine Klausur gestellt hat.

Die Aufgaben werden streng unter Verschluss gehalten, das ist auch richtig so. Nur genießen wir, die Freunde jener jungen Karrieremacher, ab und an den Luxus, unsere Noten, die offen auf dem Tisch der Sekretärin liegen, etwas früher als der Rest zu erfahren.

(RP)
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