Berlin Sonderurlaub für U-Bahn-Schläger

Berlin · Der mutmaßliche U-Bahn-Schläger vom Bahnhof Friedrichstraße ist von der Staatsanwaltschaft wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung angeklagt worden. Seinem mutmaßlichen Komplizen werden gefährliche Körperverletzung und unterlassene Hilfeleistung vorgeworfen, teilte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft gestern mit. Die Anklage war bereits in der vergangenen Woche erhoben worden. Ein Termin für die Hauptverhandlung stehe noch nicht fest.

Gegen den tatverdächtigen 18-Jährigen, der einen 29-Jährigen brutal misshandelt und bis zur Bewusstlosigkeit getreten haben soll, erging Haftbefehl, er kam aber unter Auflagen auf freien Fuß. Jetzt hat er sich für sechs Wochen von der Schule suspendieren lassen. Die Beurlaubung wurde gestern bewilligt, sagte die Sprecherin der Bildungsverwaltung, Beate Stoffers. Aus schulpsychologischer Sicht sei dies sinnvoll, "wenn der Schulfrieden erheblich gestört oder für den Betroffenen durch eine Vorverurteilung kein geregelter Schulbesuch mehr möglich wäre."

Unterdessen ist auf einem Berliner U-Bahnhof gestern wieder ein Fahrgast attackiert worden. Ein betrunkener 32-Jähriger hatte nach Angaben der Polizei einen 61-Jährigen zunächst angepöbelt. Als der Mann mit seinem Handy die Polizei verständigen wollte, habe der Betrunkene auf ihn eingeschlagen und getreten und ihm das Telefon entrissen. Die Polizei nahm den Räuber später in Tatortnähe fest.

Auch der Schläger, der einen 14-Jährigen attackiert hatte, ist gefasst. Bei dem Verdächtigen handele es sich laut Polizei um einen 15-jährigen Intensivtäter, gegen den auch wegen Raubüberfällen ermittelt werde.

(RP)
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