Gewalttat in Hagen Schläger überfallen Fußballspiel - Angeklagter schweigt

Bei einem Amateurfußballturnier attackieren mehrere Schläger einen Trainer und einen Linienrichter. Die Staatsanwaltschaft klagt einen 26-jährigen Boxer wegen versuchten Totschlags an. Der Angeklagte schweigt.

 Rechtsanwalt Hans Reinhardt, der Angeklagte Muhammed Z. und Rechtsanwalt Wolf Bonn (v. li.) stehen in Hagen im Landgericht.

Rechtsanwalt Hans Reinhardt, der Angeklagte Muhammed Z. und Rechtsanwalt Wolf Bonn (v. li.) stehen in Hagen im Landgericht.

Foto: dpa, mg fgj

Riesenaufregung herrschte im Juli 2016 bei einem Amateurfußballturnier in Hagen am Rand des Ruhrgebiets. In der Halbzeitpause eines Spiels tauchte plötzlich ein sechsköpfiger Schlägertrupp auf dem Sportplatz auf und prügelte auf einen Trainer und später auch auf einen dem Mann zur Hilfe eilenden Linienrichter ein. Seit Freitag beschäftigt die Aktion das Hagener Schwurgericht. Ein 26-jähriger Boxer muss sich wegen versuchten Totschlags verantworten. Zu dem Vorwurf will er sich im Prozess nicht äußern.

Laut Anklage ging damals alles ganz schnell. Die sechs Schläger attackierten den Trainer und brachen ihm das Handgelenk, als er versuchte, seinen Körper und sein Gesicht zu schützen. Den hinzu eilenden Linienrichter soll dann der Angeklagte mit einem gezielten Faustschlag bewusstlos geprügelt haben. Danach hätten er und seine Komplizen immer wieder mit den Füßen auf den Kopf des am Boden liegenden Mannes eingetreten, so die Staatsanwaltschaft.

Eine Zeugin will genau beobachtet haben, wie der Angeklagte mindestens drei Mal zugetreten hat. Der Linienrichter erlitt schwere Prellungen sowie Brüche des Nasenbeins, des Jochbeins und des Jochbogens.

 Der Eingang zum Sportplatz von TSV Fichte Hagen, wo die Tat begangen wurde.

Der Eingang zum Sportplatz von TSV Fichte Hagen, wo die Tat begangen wurde.

Foto: dpa, mg jai

Das Gericht muss nun eine Reihe von Zeugen vernehmen, die den Vorfall beobachtet haben. Schon am ersten Verhandlungstag wurde aber deutlich, wie schwer es den Unbeteiligten fällt, das dynamische Geschehen nach mehr als einem Jahr noch sicher und nachvollziehbar zu schildern. Das Gericht hat für den Prozess zunächst noch sieben weitere Verhandlungstage bis zum 26. Oktober angesetzt.

(top/dpa)
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