Schweizer Behörde "Gunter Sachs hat keine Steuern hinterzogen"

Bern · Der deutsche Millionär Gunter Sachs hat nach Erkenntnissen Schweizer Behörden kein Geld in "Offshore-Oasen" vor dem Fiskus versteckt, sondern dieses Vermögen ordnungsgemäß deklariert.

Wie geht das mit der Selbstanzeige?
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Foto: AP

Das bestätigte das Finanzamt in Bern den Anwälten des 2011 gestorbenen Wahl-Schweizers. Ein entsprechendes Behördenschreiben liegt der Redaktion der Sendung "10 vor 10" des Schweizer Fernsehens vor, wie sie am Dienstag mitteilte.

Sachs' Rechtsanwalt Peter Hafter bestätigte die Existenz des Briefs auf Anfrage der Schweizer Nachrichtenagentur sda. Der Name des Industriellenerben war im April im Zusammenhang mit Enthüllungen über "Offshore-Oasen" in deutschen und schweizerischen Medien genannt worden. Die Behörde ordnete daraufhin eine Nachprüfung der Steuererklärungen von Sachs für die Jahre 2008 bis 2011 an.

Die in Offshore-Gesellschaften vorhandenen Vermögenswerte von Sachs seien "in den Steuererklärungen als Direktbesitz (transparent) deklariert worden", zitiert "10 vor 10" aus dem Behördenschreiben. Bei der Steuerverwaltung hieß es, man gebe den Medien dazu keine Auskunft, da diese Angaben dem Steuergeheimnis unterlägen.

Der deutsch-schweizerische Doppelbürger lebte von 2008 bis zu seinem Tod 2011 in Gstaad im Berner Oberland. Er hatte sich einen Namen als Kunstsammler, Fotograf und "Gentleman-Playboy" gemacht. Im Alter von 78 Jahren nahm Sachs sich in seiner Villa das Leben. Er hatte befürchtet, an Alzheimer erkrankt zu sein, wie er in einem Abschiedsbrief schrieb.

(dpa/felt/jco)
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