Top Five bei “Germany’s Next Topmodel“ stehen fest Der Druck steigt - das Make-up bröckelt

Düsseldorf · Nur noch sechs Kandidatinnen kämpfen um den begehrten Model-Titel. Und das merkt man. Denn die Stimmung ist gereizt. Beim Casting gönnt keine Kandidatin der weiblichen Konkurrenz den Erfolg. Manche Schönheiten offenbaren ihr hässliches Gesicht.

Was waren die Höhepunkte der Woche? Unter dem Motto "Music Edition" wurde es diese Woche richtig musikalisch. Da lag es nahe, dass sich die sechs verbliebenen Kandidatinnen in einem Musikvideo ausprobieren sollten. "Musik und Mode sind eng verwandt. Viele Modetrends entstehen aus der Musik hinaus", erklärte Juror Thomas Hayo die zu Anfang seltsam erscheinende Aufgabe. Die singenden Lolitas nachahmen konnten manche Mädels aber besonders gut. Sabrina überzeugte im Schulmädchen-Outfit als Britney-Spears-Imitat zwar die Jury, nach einem Musikvideo sah das Ganze aber nicht wirklich aus. Sie reihte eine Pose an die nächste. Hauptsache sexy sollte es aussehen. Daher machte es ihr auch nichts aus, wieder tief blicken zu lassen.

Was Sabrina an Erotik zu viel ausstrahlte, fehlte Kandidatin Maike dagegen völlig. Total versteift versuchte sie Popikone Madonna nachzuahmen — und versagte kläglich. Ihr mangelndes Rhythmusgefühl versuchte sie zwar noch auf die hohen Schuhe zu schieben, in denen sie kaum stehen konnte. Barfuß fehlte es ihr dann aber auch an Takt und Ausstrahlung. "Maike bewegt sich wie ein Stock. Sie ist einfach ein Streichholz auf High Heels", wetterte Konkurrentin Sabrina böse. Auch wenn die Wortwahl nicht so nett war, behielt Sabrina dennoch Recht. So lahm würde nicht einmal Madonna im hohen Alter tanzen. Die Performance blieb einfach flach. Gut, dass man Maikes Ungelenkigkeit nicht auf den Fotos sehen konnte. Wackelkandidatin war sie trotzdem und kam gerade so noch unter die Top Five.

Wieso bröckeln jetzt die Fassaden? So kurz vor dem Finale zeigen die Kandidatinnen sich auch einmal von einer anderen Seite. Nicht selten weicht da das nette Mädchen von nebenan einer kratzbürstigen Konkurrentin. So gesehen, ist dieses Verhalten ganz normal, denn jedes Mädel will gewinnen. Doch dieses Mal scheint der Zickenkrieg besonders akut. Gerade die engelsblonde Sabrina fährt immer mehr ihre Krallen aus. Auch wenn die 20-Jährige beim Fotoshooting die Jury letztlich überzeugte, so ganz auf dem Damm war Sabrina diese Woche nicht. Die sonst so taffe Kandidatin zeigte Schwäche. Zu singen fand sie peinlich, und auch zum Tanzen hatte die Blondine keine Lust. So stur und arbeitsscheu kannte man Sabrina bislang nicht. Vielleicht lag es aber auch daran, dass sie vor lauter Lästereien keine Zeit mehr zum Üben fand.

Die Kandidatin war einfach teuflisch, wenn sie in Interviews über die Konkurrenz tratschte. Die sei faul und habe einfach nichts drauf. Besonders Maike gegenüber zeigte sich Sabrina nur noch gehässig. "Ich würde sagen, jetzt, wo du den Maybelline Job bekommen hast, kaufe ich kein Make Up mehr", war Sabrina besonders hinterhältig als Maike in die engere Auswahl für den Job kam. Dabei rühmte sich die 20-Jährige immer wieder, offen und ehrlich zu sein. Diese Eigenschaft ist ihr allemal verloren gegangen.
Doch auch andere Kandidatinnen waren diese Woche längst nicht mehr so freundlich-heiter wie in den Wochen zuvor.

Ausgerechnet die bis dahin unfehlbar wirkenden Lovelyn musste diese Woche harte Kritik einstecken. Auf dem Laufstieg, den sie sonst immer bravourös meisterte, fühlte sie sich diese Woche unsicher und ratlos. Und auch beim Casting für ein Musikvideo der britischen Boyband "Blue" war sie überfordert. Sie war am Ende die einzige Kandidatin, die ohne Job da stand. Zum ersten Mal sah man Lovelyn daher nicht mehr freudestrahlend. Die 16-Jährige ärgerte sich über sich selbst — aber vor allem natürlich über die Konkurrenz. Kein Wunder, denn die ist mittlerweile genauso stark. Das kann einen schon unter Druck setzen.

Wer schaffte es nicht unter die Top Five? Dass sie diese Woche gehen muss, davon war Marie schon überzeugt. Schon letzte Woche stand die 16-Jährige als Wackelkandidatin auf der Kippe. Anstrengen wollte sie sich diese Woche daher besonders. Doch sie konnte die Jury mit ihrem doch eher mittelmäßigen Auftreten nicht überzeugen. Keine Entwicklung zeigen heißt für die Jury nach Hause fliegen. So kam es dann auch. Schuld daran war laut den restlichen Kandidatinnen aber keine geringer als Maike. Denn die hätte fliegen sollen. Die Einzelgängerin war aus ihrer Sicht die Schwächere. Sympathien hegte für die Einzelgängerin nämlich keine mehr. Doch es war fast schon eine Genugtuung, dass es Maike von den beiden eine Runde weiter schaffte. So sehr gehen einem die Lästereien und Mobbing-Attacken der restlichen Kandidatinnen auf den Senkel.

Was kann Anna Maria besonders gut? Kurz gesagt: alles. Die hübsche 16-Jährige ist einfach ein Naturtalent. Zudem scheint sie die einzige Kandidatin zu sein, die sich mal nur auf sich konzentriert und böse Lästereien nicht nötig hat — ein gutes Gesamtpaket also. Daher ist es kaum verwunderlich, dass Anna Maria schon seit einiger Zeit der Zuschauerliebling ist. Laut denen hat sie den ersten Platz der Castingshow sicher.

Und bei Anna Maria lief es diese Woche wieder richtig gut. Als Rihanna-Double beeindruckte sie beim Fotoshooting durch ihr Rhythmusgefühl und ihre Ausstrahlung. Beim Casting für ein Musikvideo zeigte sie große Emotionen und ergatterte sich dadurch die Hauptrolle. Auch bei einem Casting für eine Kosmetikreihe zeigte sie am meisten Einsatz. Das beeindruckte den Kunden. Der entschied sich dann leider doch für Luise, die sich auf den Bildern mehr machte. Anna Maria ließ sich davon aber nicht ablenken. Auch sie sieht sich schon als Finalistin. Mal sehen, ob die Jury nicht doch noch einen Haken an der Favoritin findet.

Fazit: Hat sich das Einschalten gelohnt? Hallelujah, diese Woche ging es rund. Nicht nur, weil der Konkurrenzkampf steigt so kurz vor dem Finale. Die Kandidatinnen schienen teilweise wie ausgewechselt. Für den Zuschauer gab es daher — wenn gewünscht — einen Perspektivwechsel. Was dabei herauskam: teuflische Lästereien. Wem's gefällt.

(rpo/nbe/jco)
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