Rund 150 Taten "Zahnstocher-Einbrecher" geschnappt

Paderborn (rpo). Der Polizei in Paderborn ist ein ganz besonderer Fang gelungen: Die Beamten haben einen 44-Jährigen geschnappt, der als "Zahnstocher-Einbrecher" bekannt wurde. Dem Mann werden rund 150 Taten vorgeworfen. Mit Hilfe eines Zahnstochers hielt er die Bewohner aus ihren Häusern fern.

Mit dem Zahnstocher blockierte der Einbrecher an den Tatorten die Schlösser der Wohnungstüren. Dies sollte offenbar heimkehrenden Hausbesitzern das Aufschließen der Haustüren erschweren, während der Täter auf Beutezug war.

Dem 44-Jährigen werden rund 150 Taten mit einem Gesamtschaden von mehr als 330 000 Euro vorgeworfen, wie die Staatsanwaltschaft am Donnerstag mitteilte.

Der Mann hatte hauptsächlich Schmuck und kleinere Wertgegenstände, Bargeld und Pelzmäntel erbeutet. Eine erste Spur zu dem Tatverdächtigen kam von Zeugen, die sein Auto an mehreren der Tatorte gesehen hatten.

Allerdings hatte der Mann mehrere konspirative Wohnungen angemietet und konnte so seine Spuren verwischen. Schließlich brachten DNA-Spuren den Verdächtigen mit drei Einbrüchen im Kreis Paderborn in Verbindung. Daraufhin erließ das Amtsgericht Paderborn Haftbefehl.

Der 44-Jährige wurde gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin in einer Dortmunder Wohnung festgenommen. Dort wurden etwa 250 Beutestücke sowie Plastiksprengstoff und eine Waffe sichergestellt.

Anhand der bislang ausgewerteten Spuren dürfte der Tatverdächtige für jeweils 74 Einbrüche in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen, vier in Baden-Württemberg sowie jeweils zwei in Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein und Bayern verantwortlich sein.

Viele der sichergestellten Beutestücke konnten bislang keiner Tat zugeordnet werden. Ihre Fotos sind im Internet unter www.polizei-paderborn.de in der Rubrik Fahndung eingestellt. Die Besitzer sollen sich bei der Paderborner Polizei melden.

(afp)
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