Prozess in Hildesheim Missbrauch einer 13-Jährigen - Sechs Jungen verurteilt

Hildesheim (rpo). Das Amtsgericht in Hildesheim hat sechs Jugendliche zu Dauerarresten zwischen einer und vier Wochen verurteilt. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die 14- bis 17-jährigen Jungen ein 13-jähriges Mädchen sexuell missbraucht haben.

 Der Bundesgerichtshof hat die Rechte von Autoherstellern gestärkt.

Der Bundesgerichtshof hat die Rechte von Autoherstellern gestärkt.

Foto: ddp, ddp

Die Täter hätten sich jeweils des Kindesmissbrauchs in einem, zwei oder auch drei Fällen schuldig gemacht, sagte ein Gerichtssprecher nach der nicht öffentlichen Verhandlung des Jugendschöffengerichts. Alle Arreststrafen seien bereits durch die Untersuchungshaft abgegolten.

Die 13-Jährige habe sich zwar zu den sexuellen Handlungen mit den Jugendlichen bereit erklärt, sagte Gerichtssprecher Jan-Michael Seidel weiter. Der Tatbestand des Kindesmissbrauchs sei jedoch erfüllt, weil das Mädchen noch keine 14 Jahre alt sei. Die Angeklagten hätten nach Auffassung des Gerichts die Bereitschaft des Kindes zu sexuellen Handlungen ausgenutzt.

Den Vorwurf der Vergewaltigung und der sexuellen Nötigung habe die Staatsanwaltschaft nach den Aussagen der Jugendlichen und der Verlesung von Aussagen des Opfers fallen gelassen. Lediglich der jüngste Angeklagte sei noch wegen versuchter sexueller Nötigung verurteilt worden. Er habe das Mädchen durch die Drohung, ihren Eltern etwas zu erzählen, zu weiteren sexuellen Handlungen bewegen wollen. Die 13-Jährige habe sich aber nicht nötigen lassen.

Das Jugendschöffengericht verhängte gegen alle Angeklagten auch Erziehungsmaßnahmen wie soziale Trainingskurse, Betreuung durch einen Bewährungshelfer und in einem Fall auch die Auflage, 80 Stunden gemeinnützige Arbeit zu leisten. Das Gericht hielt den Jugendlichen zugute, sich mittlerweile eingehend mit den Taten auseinander gesetzt zu haben.

Das Mädchen hatte einen der Jugendlichen in einem Internet-Chatroom kennen gelernt und sich mit ihm persönlich verabredet. Die 13-Jährige traf insgesamt fünf Mal mit der Gruppe zu sexuellen Handlungen zusammen. Die Jugendlichen, alle Kinder türkischer Einwanderer, waren Mitte Mai verhaftet worden, nachdem das Mädchen Anzeige gegen sie erstattet hatte. Der Haftbefehl gegen den 14-jährigen Angeklagten wurde nach einer Woche wieder aufgehoben. Die Jugendlichen kamen im Laufe des Juni auf freien Fuß.

(ap)
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