In Engelskirchen Weihnachtspostamt nimmt die Arbeit auf

Engelskirchen (RPO). Das Weihnachtspostamt beantwortet ab Montag wieder Kinderbriefe. Schon jetzt stapeln sich dort über 1000 Wunschzettel. Eine neue Puppe für sich und neue Zähne für die Oma, das wünscht sich etwa die achtjährige Linda. Am Montag wird das oberbergische Christkind-Postamt offiziell eröffnet.

 Eine als Christkind verkleidete Frau liest im Christkindbuero der Deutschen Post AG in Engelskirchen den Wunschzettel eines Kindergartenkindes.

Eine als Christkind verkleidete Frau liest im Christkindbuero der Deutschen Post AG in Engelskirchen den Wunschzettel eines Kindergartenkindes.

Foto: ddp, ddp

Ihren Wunschzettel an das Weihnachtspostamt in Engelskirchen hat die Grundschülerin in ihrer schönsten Schrift geschrieben und liebevoll bemalt. "Dabei sind auch schöne Weihnachtssterne und selbst gebastelte Adventskalender", berichtet Britta Töllner von der Deutschen Post. Jeder einzelne Brief werde gelesen: "Schließlich haben sich die Kinder viel Mühe gegeben."

Seit über 20 Jahren beantwortet die Post in Engelskirchen Briefe an das Christkind. Am "Alten Baumwolllager" des Rheinischen Industriemuseums, natürlich passend am "Engelsplatz" gelegen, trafen im vergangenen Jahr rund 120 000 Briefe und Päckchen aus 47 Ländern ein. Damit handelte es sich den Angaben zufolge um das beliebteste Weihnachtspostamt in Deutschland. Das Christkind habe gemeinsam mit seinen 15 Helfern alle Hände voll zu tun gehabt, um jedes Schreiben rechtzeitig vor Weihnachten zu beantworten.

"Kinder, die noch nicht schreiben können, malen ihre Wünsche auf einen Zettel oder schneiden Bilder ihres Wunschspielzeugs aus Katalogen aus", berichtet Töllner. Am häufigsten vertreten sind die Fünf- bis Zwölfjährigen, die mit aufwendig gestalteten Briefen und Zeichnungen ihre Wunschzettel verzieren. Dort stehen MP3-Player, Gameboys, Turnschuhe, CDs und Spiele besonders hoch im Kurs. Allerdings gebe es auch etwas kompliziertere Wünsche wie der eines Mädchens, das sich einen Bruder wünscht, allerdings nur, wenn dieser auf gar keinen Fall schreit, "und wenn, dann nur ganz leise".

Aber es wenden sich nicht nur die Kleinsten ans Christkind. "Eltern wünschen sich beispielsweise einen Brief für ihre Kinder, damit sie wieder ans Christkind glauben", erzählt die Postsprecherin. Regelmäßig schreiben auch alte Menschen und sogar Straftäter aus Gefängnissen ans Christkind, weil sie sich über den "himmlischen Antwortbrief" freuen.

Für die Post ist das irdische Büro vom Christkind "eine Herzenssache", sagt Töllner. "Wir haben es uns auf die Fahnen geschrieben, die Briefe vom Christkind jedes Jahr individuell und liebevoll zu gestalten." So gibt es zum Antwortbrief immer eine kleine Zugabe: "Es geht darum, dem Kind zu vermitteln, dass an Weihnachten auch nicht-materielle Dinge wichtig sind wie basteln oder Zeit mit der Familie verbringen."

Alle Kinder, die ihren Brief "An das Christkind" in 51766 Engelskirchen noch vor dem 20. Dezember in den Briefkasten werfen, halten bis zum 24. Dezember einen Antwortbrief mit Sonderstempel in der Hand. "Dafür wird in der heißen Phase vor Weihnachten auch bis tief in die Nacht gearbeitet", verspricht Töllner. Ganz wichtig ist, dass die Kinder den Absender deutlich schreiben, denn nur dann kann sich das Christkind auch melden.

(afp2)
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