Neue Forderungen Contergan-Hersteller lehnt neue Zahlungen ab

München (RPO). 7,27 Millionen Menschen sahen am Mittwoch den ersten Teil des ARD-Contergan-Films "Eine einzige Tablette" (Marktanteil 22,2 Prozent). In einer anschließenden TV-Diskussion wurde unter anderem diskutiert, ob Hersteller-Firma Grünenthal neue Gelder für die Opfer des Medikaments bereitstellen soll.

ARD zeigt Contergan-Zweiteiler
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Foto: WDR/Weber

Der Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller fordert neue finanziellen für die Geschädigten. Die rund 100 Millionen Mark, die bisher an die Opfer gezahlt wurden, seien "zu wenig", sagte Bernd Eberwein, Geschäftsführer des Bundesverbandes der Arzneimittel-Hersteller in der Talksendung "Hart aber fair". Über weitere Zahlungen "müsste man möglicherweise mal nachdenken".

Grünenthal lehnt dies ab. Solche Erwägungen gebe es derzeit nicht, erklärte eine Grünenthal-Sprecherin ebenfalls gegenüber "hartaberfair". "Ein wichtiger Grund dafür ist die derzeit stark emotionale Atmosphäre durch die Debatte um den Spielfilm." Grundsätzlich habe die Firma Verständnis für Contergan-Betroffene, die auf ihre schwierige Situation aufmerksam machen.

Grünenthal sei aber seiner Verantwortung bereits nachgekommen, indem es damals mehr als 110 Millionen D-Mark in das heutige "Hilfswerk für behinderte Menschen" einzahlte. Seitdem sei abgesprochen, dass das Hilfswerk die Zahlungen übernehme. "Für Grünenthal gilt diese Absprache heute noch."

Die Absprache sieht ferner vor, dass sich der Bund an den Hilfszahlungen für die Opfer beteiligt. Jeder Betroffene erhält je nach Grad seiner Behinderung eine monatliche Rente von 100 bis 500 Euro. Die Hälfte der Kosten trägt der Bund.

(ap)
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