Wetter-Chaos über Deutschland Unwetterwarnungen für den Niederrhein

Frankfurt/Main (RPO). Mit heftigen Gewittern im Südwesten und Nordwesten Deutschlands ist am Dienstagmorgen der schöne Frühsommer zunächst zu Ende gegangen. Für den Niederrhein gibt es zahlreiche Unwetterwarnungen, betroffen sind die Städte Issum, Wesel, Kevelaer, Straelen und Winnekendonk.

Windstärken und ihre Folgen
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Foto: ddp

Im Norden warnten die Meteorologen vor schweren Gewittern mit Sturmböen bis 100 Stundenkilometern aus Südwest. Betroffen seien die Landkreise Cuxhaven, Osterholz, Rotenburg und Bremerhaven. Die Meteorologen erwarten Regenfälle mit Mengen zwischen 30 und 40 Litern pro Quadratmeter in kurzer Zeit sowie Hagel von einem bis zwei Zentimetern Durchmesser. Die Gewitter zogen in Richtung Nordost.

Der Wetterdienst rief die Menschen auf, sich möglichst nicht im Freien aufzuhalten sowie Fenster und Türen zu schließen. Vereinzelt könnten Bäume entwurzelt und Dächer beschädigt werden. Überflutungen von Kellern und Straßen sowie örtliche Überschwemmungen an Bächen und kleineren Flüssen seien möglich. Es könnten Erdrutsche auftreten.

Lohbergtunnel nach Blitzeinschlag gesperrt

Im Landkreis Leer in Niedersachsen blieben wegen schwerer Gewitter die Schulen geschlossen. Der Landkreis berichtete von vielen umgestürzten Bäumen und herabgestürzten Äste, die den Verkehr behinderten. Mehrere Autos wurden beschädigt. Die Feuerwehr musste vollgelaufene Keller auspumpen. Viele Straßen waren überschwemmt. Nachdem das Unwetter durchgezogen war, beruhigte sich die Lage aber schnell.

Die Autobahn 31 war an zwei Stellen vorübergehend gesperrt, zum einen zwischen Weener und Bunde wegen großer Wassermassen auf der Fahrbahn, zum anderen fiel wegen eines Blitzeinschlags die Elektronik des Emstunnels vorübergehend aus. Der Verkehr staute sich laut Polizei mehrere Kilometer lang in beide Richtungen.

Nicht nur an der Grenze zu den Niederlanden und an der Ems, sondern auch etwa in Wilhelmshaven seien am Morgen innerhalb kürzester Zeit mehr als 30 Liter Regen je Quadratmeter gefallen, berichtete der Deutsche Wetterdienst in Offenbach. Dort habe es regelrecht "geschüttet". Am Vormittag seien die Unwetter dann allmählich nach Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Brandenburg weitergezogen, sagte ein Sprecher.

Der Deutsche Wetterdienst sprach zudem von unwetterartigen Gewittern im Schwarzwald und an der Grenze zur Schweiz, dabei fielen örtlich bis zu 30 Liter Regen auf einen Quadratmeter.

Auch im südlichen Baden-Württemberg hatten sich unwetterartige Gewitter gebildet. Dagegen wurden die Warnungen für Nordrhein-Westfalen aufgehoben.

Am Nachmittag Unwetter in Berlin

In Berlin und Brandenburg werden für Dienstagnachmittag und die Nacht zum Mittwoch mehrere Gewitterfronten erwartet. Dabei kann es zunächst in der Prignitz und im Havelland zu Sturmböen, Hagelschlag und Platzregen kommen, wie Christoph Gatzen vom privaten Wetterdienst MeteoGroup Deutschland am Vormittag vorhersagte. Örtlich könne es auch zu Überflutungen kommen, warnte der Meteorologe.

Weitere Gewitter werden der Vorhersage zufolge am späteren Nachmittag in der Niederlausitz, im Fläming und Oderbruch niedergehen. Auch diese könnten "unwetterartig" ausfallen, sagte Gatzen. Berlin wird nach Einschätzung des Meteorologen möglicherweise von den schlimmsten Gewittern verschont bleiben. Die Temperaturen erreichen im Laufe des Tages Werte zwischen 28 und 32 Grad Celsius.

Auch in der Nacht ziehen weitere Niederschläge und Gewitter in die Region. Betroffen sein wird vor allem die Südosthälfte Brandenburgs. Starkregen könne örtlich bis zu 30 Liter Niederschlag pro Quadratmeter bringen.

Am Mittwoch werden die Temperaturen den Angaben zufolge nur auf Werte zwischen 16 und 19 Grad steigen, im Laufe des Tages gibt es Aufheiterungen, und dazu weht ein böiger Westwind. Ähnlich sind die Aussichten auch für Pfingsten in der Region. Gatzen erwartet leicht wechselhaftes Wetter mit Temperaturen um die 20-Grad-Marke.

(AP)
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