Bundeswehr beklagt "erschreckendes Fahrverhalten" Soldat am Steuer ist nicht geheuer

Hamburg (RPO). Bundeswehrsoldaten sind schlechte LKW-Fahrer. Das geht aus internen Berichten des Verteidigungsministeriums hervor. Demnach ist es in Afghanistan zu zahlreichen Unfällen gekommen, weil die Soldaten zu schlecht ausgebildet sind und zu wenig Fahrpraxis haben.

 In Afghanistan sollen Soldaten zahlreiche Unfälle verursacht haben.

In Afghanistan sollen Soldaten zahlreiche Unfälle verursacht haben.

Foto: AFP, AFP

Unter Berufung auf interne Berichte des Verteidigungsministeriums berichtet der "Spiegel", viele Soldaten kompensierten die fehlende Routine durch besonders forsche Fahrweise; das "Fahrverhalten" sei bisweilen "erschreckend". Oft versuchten Fahrer, "der latenten Gefahr von Anschlägen" durch "besonders rasantes Fahren zu entgehen". So steige das Unfallrisiko "massiv"; zudem werde die Stimmung der Afghanen gegenüber der Bundeswehr "zusätzlich verschlechtert".

Wegen der "Unfallhäufigkeit auf hohem Niveau" sei es "dringend erforderlich", den Fahrzeuglenkern vor der Kommandierung zum Hindukusch eine "auf den Bedarf im Einsatzland ausgerichtete Ausbildung" angedeihen zu lassen, mahnte laut Magazin kürzlich ein Kommandeur. Tatsächlich hätten viele Soldaten erst in Afghanistan gelernt, Einsatzfahrzeuge wie den leicht gepanzerten "Dingo" zu steuern, da in der Heimat kein Schulungsgerät verfügbar war.

Das werde sich in diesem Jahr bessern, hoffen Militärs dem "Spiegel"-Bericht zufolge. Der "Dingo"-Hersteller Krauss-Maffei Wegmann habe im vergangenen Jahr rund 100 statt zunächst geplanter 30 Exemplare geliefert. Einige wolle die Bundeswehr nun für das Fahrtraining auf heimischen Übungsplätzen reservieren.

(afp)
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