Vermutlich zwei Todesopfer Schwedischer Frachter in Ostsee gesunken

Stockholm (RPO). Die schweren Herbststürme über der Ostsee haben in der Nacht zu Donnerstag vermutlich zwei Todesopfer gefordert. Am Mittwochabend ist ein schwedischer Frachter nach stundenlangem Kampf mit meterhohen Wellen gesunken. Nur 13 der 14 Seeleute an Bord der "Finnbirch" wurden in einer gefährlichen Rettungsaktion mit einem Hubschrauber geborgen, einer der Geretteten verstarb später im Krankenhaus.

 Durch die schweren Stürme über der Ostsee ist der schwedische Frachter "Finnbirch" in Seenot geraten.

Durch die schweren Stürme über der Ostsee ist der schwedische Frachter "Finnbirch" in Seenot geraten.

Foto: AP

Das 155 Meter lange Schiff war zuvor stundenlang mit Schlagseite zwischen den Inseln Gotland und Öland getrieben. Wegen der zwischen fünf und zehn Meter hohen Wellen und schlechter Sicht wurde zunächst auf den nach seinen Angaben sehr gefährlichen Rettungseinsatz verzichtet. "Das Aufziehen ist unter diesen Bedingungen nicht ohne Risiko", sagte ein Sprecher des schwedischen Rettungsdienstes, Peter Lindquist, über den Hubschraubereinsatz. Der Frachter hatte nach einer Meldung der schwedischen Nachrichtenagentur TT 260 Tonnen Öl an Bord und war auf dem Weg von Helsinki nach Aarhus in Dänemark. Es war zunächst unklar, ob welches ausgetreten ist.

 Der Rettungskräften gelang es nicht alle Besatzungsmitglieder zu retten.

Der Rettungskräften gelang es nicht alle Besatzungsmitglieder zu retten.

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Zehn der Seeleute sind Philippiner, die übrigen vier Schweden, sagte Lindquist. Die geborgenen Matrosen hatten zum Teil Knochen- und Schädelverletzungen und waren stark unterkühlt. Sie wurden in ein Krankenhaus in Kalmar gebracht. Einer der unter dramatischen Umständen geborgenen 13 Seeleute ist dort in der Nacht gestorben. Die Suche nach dem letzten Besatzungsmitglied wurde am frühen Morgen eingestellt, weil es für ihn nach zehn Stunden im kalten Wasser keine Hoffnung mehr gab.

Beteiligte der Rettungsaktion berichteten im schwedischen Radio von extremen Wetterbedingungen mit bis zu zehn Meter hohen Wellen und Schneefall. Der Sturm legte auch in Teilen Schwedens das öffentliche Leben lahm. 50.000 Menschen im Süden und in der Mitte des Landes waren am Mittwochabend ohne Strom, der Verkehr auf Straße und Schiene kam zum Erliegen. In Stockholm wurde der Busverkehr wegen vereister Straßen eingestellt.

(ap)
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