Partner aus Fleisch und Blut Schwanen-Liebe zum Tretboot erloschen

Münster (RPO). Es war die verrückteste Liebe des Tierreichs, nun ist sie verflogen. Der münstersche Trauerschwan Petra hat sein Tretboot verlassen und sich einem Partner aus Fleisch und Blut angeschlossen.

 Schwan Petra aus Münster hat einen Neuen

Schwan Petra aus Münster hat einen Neuen

Foto: ddp, ddp

Das berichtet die "Münstersche Zeitung". Petra war dank ihrer ungewöhnlichen Liebe zu dem weißen Tretboot im Mai 2006 zu einem Medienstar geworden. Filmteams aus Japan und den USA waren nach Münster gereist, um die Geschichte von der Schwanen-Liebe zu dokumentieren. Zeitungen und Zeitschriften aus der ganzen Welt berichteten.

Petras Neuer ist genauso weiß wie ihr Tretboot. Nach Angaben des Blattes fand das erste Treffen auf dem Aasee in Münster statt, Petra war erst am Nikolaustag mit ihrer alten Liebe, dem Tretboot, in den Allwetterzoo Münster gezogen. Hier sollte das Paar wie schon im letzten Jahr überwintern.

"Die beiden harmonieren schon sehr eng miteinander", sagte der Münsteraner Zoodirektor Jörg Adler. In den vergangenen Tagen seien sie überwiegend nebeneinander hergeschwommen und auch gemeinsam zum Futter gekommen. Das Tretboot habe keine große Rolle mehr gespielt.

Das sei bemerkenswert, denn auf dem Aasee habe Petra andere Schwäne, die ihr zu nahe gekommen seien, regelmäßig abgewehrt. Der weiße Höckerschwan war am vergangenen Wochenende im Zoo aufgetaucht. Woher er stammt, ist unklar.

Allerdings wurde die junge Beziehung am Freitag schon auf eine erst Bewährungsprobe gestellt. Denn am Mittag machte sich der Höckerschwan auf eine Erkundungstour durch den Zoo und landete am Ende auf einem anderen Teich im Zoogelände. Unklar war, ob er von dort den Rückweg zu Petra finden würde und ob er das überhaupt wollte.

Mit ihrer Liebe zu einem weißen Tretboot in Schwanenform hatte Petra seit dem vergangenen Jahr immer wieder für Schlagzeilen gesorgt. Petra, zunächst irrtümlich Peter genannt, hatte sich im Mai 2006 auf dem Münsteraner Aasee in das Tretboot verliebt und war ihm seitdem nicht mehr von der Seite gewichen.

Damit das Tier auch im Winter in der Nähe des Bootes bleiben konnte, waren Tretboot und Schwan im Herbst vergangenen Jahres in den Allwetterzoo der Stadt gebracht worden. Die kalten Monate verbrachte Petra dann im Pelikanhaus des Zoos. Versuche, sie dort mit Artgenossen zu verkuppeln, scheiterten jedoch.

(afp2)
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