Besserer Schutz für Schwangere Neuer Impfstoff gegen Schweinegrippe geplant

Bielefeld/Berlin (RPO). Die Schweinegrippe-Impfstoffe sollen weiter verbessert werden. Vor allem schwangere Frauen sollen möglicherweise einen noch besser verträglichen Impfstoff erhalten. Erwogen werde ein Verzicht auf Wirkungsverstärker in dem neuen Serum, so eine Sprecherin des Bundesgesundheitsministeriums.

Schweinegrippe: Das müssen Arbeitnehmer wissen
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Foto: ddp

Die Amtschefs der zuständigen Landesbehörden hätten am Freitag entsprechende Gespräche mit der Pharmaindustrie beschlossen, sagte eine Sprecherin des Bundesgesundheitsministeriums am Samstag in Berlin. Kritiker hatten angeführt, dass vor allem die sogenannten Adjuvantien, die Wirkungsverstärker, Nebenwirkungen des Impfstoffs steigern können.

Die Sprecherin widersprach einer Darstellung des Bielefelder "Westfalen-Blatts" (Wochenendausgabe), laut der das Bundesgesundheitsministerium den neuen Impfstoff testet. Die Tests würden ausschließlich von den Herstellern vorgenommen, sagte sie. Bei der Tagung am Freitag sei beschlossen worden, es zunächst bei den bereits bestellten 50 Millionen Impfdosen zu belassen.

Das neue Serum soll laut dem "Westfalen-Blatt" unkalkulierbare Nebenwirkungen minimieren. Im Gegensatz zu den bisherigen Impfstoffen enthalte das neue Präparat keine umstrittenen Zusatzstoffe und quecksilberhaltigen Konservierungsmittel. Das neue Serum steht dem Bericht zufolge frühestens Ende November zur Verfügung.

Der Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte, Wolfram Hartmann, sagte dem Blatt, zumindest für Kinder hätte die Bundesregierung einen Impfstoff ohne Wirkstoffverstärker und Quecksilber bestellen müssen, wie es ihn in den USA gebe.

Dem Bericht zufolge wird die Wirkung der bisherigen Seren durch Zusatzstoffe verstärkt, so dass weniger des knappen Wirkstoffs benötigt wird. Die Zusatzstoffe könnten Nebenwirkungen verstärken und seien bislang in keinem frei verkäuflichen Impfstoff enthalten.

Das quecksilberhaltige Konservierungsmittel Thiomersal in den Impfstoffen sei nötig, da nicht einzelne Impfdosen bestellt wurden, sondern Fläschchen mit je zehn Einheiten. Eine Impfdosis werde mit einer Spritze entnommen, der übrige Wirkstoff müsse deshalb vor Verunreinigung geschützt werden.

(DDP/jre)
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