Polizei ermittelt in Leipzig Kontrolleur soll Fahrgast gewürgt haben – Video soll Vorfall zeigen

Leipzig · Eine gewaltsame Auseinandersetzung zwischen einem Straßenbahn-Kontrolleur und einem Fahrgast in Leipzig sorgt für Aufsehen. Ein Video zeigt, wie der Fahrgast offenbar gewürgt wird. Jetzt ermittelt die Polizei.

Eine Straßenbahn in Leipzig (Archiv).

Eine Straßenbahn in Leipzig (Archiv).

Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa/Jan Woitas

Wie die Polizei am Samstag mitteilte, soll der 56-jährige Kontrolleur der Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) am Donnerstag einen Fahrgast gewürgt haben. Gegen ihn wird nun wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung ermittelt. Die Ermittlungen würden in enger Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft geführt. Diese habe das Tatgeschehen „als Anfangsverdacht einer gefährlichen Körperverletzung“ bewertet.

Nach aktuellem Ermittlungsstand seien ein 28 Jahre alter Fahrgast und seine 27 Jahre alte Begleiterin ohne Fahrschein und Ausweis in der Bahn kontrolliert worden. Sie hätten sich nach Angaben der LVB-Mitarbeiter „renitent“ verhalten, sagte der Polizeisprecher.

Als sie aus der Bahn ausstiegen, kam es demnach zu einer körperlichen Auseinandersetzung mit den Kontrolleuren. Dabei hielt ein 56 Jahre alter Angestellter der LVB den 28-Jährigen den Angaben zufolge im Würgegriff am Boden fest. Ein Video, das von Mitarbeitern des Stadtmagazins „Kreuzer“ am Freitagabend veröffentlicht und von Medien aufgegriffen wurde, soll die Szene zeigen. Anmerkung: Wir verlinken das Video an dieser Stelle nur und betten es nicht ein, da es offenbar die Darstellung körperlicher Gewalt zeigt.

Als die Polizei eintraf, habe sich die Lage bereits wieder friedlich dargestellt, sagte der Sprecher. Eine medizinische Versorgung sei nicht nötig gewesen. Laut Polizei sind Strafanzeigen unter anderem wegen wechselseitiger Körperverletzung, wegen des Erschleichens von Leistungen sowie des Diebstahls eines Fahrausweiskontrollgerätes aufgenommen worden. Neben Zeugenaussagen fließe auch die Auswertung von Videoaufnahmen in die Ermittlungen ein.

Die Verkehrsbetriebe teilten am Freitagabend mit, der LVB-Kontrolleur sei mit sofortiger Wirkung vom Dienst freigestellt worden. „Eine solche Eskalation, wie es die Bilder im Video zeigen, ist für uns nicht akzeptabel“, hieß es etwa bei Twitter.

(hebu/dpa)
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