Grüne: "Falsche Wiedergabe" Kritik an Schröder wegen Zwangsehen-Studie

Düsseldorf · Die Grünen haben Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) wegen ihrer Behauptungen zu Zwangsehen in Deutschland scharf kritisiert.

"In der Geschichte der Bundesrepublik gab es progressivere und kompetentere Familienministerinnen", sagte der Parteivorsitzende Cem Özdemir am Mittwoch "Handelsblatt Online".

Offenkundig verfolge Schröder ihre "eigene Agenda" und zögere auch nicht, Studien "falsch und verzerrt wiederzugeben".

Schröder weist Vorwürfe aus der Wissenschaft zurück

Zuvor hatte der Ministerin bereits der wissenschaftliche Beirat ihres eigenen Ressorts vorgeworfen, anti-muslimische Ressentiments zu schüren. Schröder indes wies die Kritik zurück.

Sie sei nicht bereit, die Ergebnisse ihrer Studie zu Zwangsverheiratungen in Deutschland "verharmlosen, verschleiern oder umdeuten zu lassen", sagte ihr Sprecher Christoph Steegmans dem Nachrichtenportal.

Die Ministerin hatte die Studie in Auftrag gegeben und vor drei Wochen vorgestellt. Nun jedoch kam es zu einem heftigen Streit mit den Wissenschaftlern, die an der Expertise mitgearbeitet haben.

Auslöser war die Aussage Schröders, dass 83,4 Prozent der Betroffenen nach eigenen Angaben muslimische Eltern hätten. Dies ist den Autoren der Studie zufolge "schlichtweg falsch": Tatsächlich wurden nur Beratungsstellen über die Herkunft der Opfer befragt.

(DAPD)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort