Tausende Frauen stürmen die Rathäuser Krawatte ab - Die Narren sind an der Macht

Düsseldorf/Köln (rpo). Um Punkt 11.11 Uhr an "Wieverfastelovend" (Weiberfastnacht)war es so weit: Die Närrinnen im Rheinland haben die Macht übernommen.

Mainzer Karnevalisten lassen es krachen
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Mainzer Karnevalisten lassen es krachen

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Foto: AP

Zum Auftakt des Straßenkarnevals stürmten grell kostümierte jecke "Weiber" mit Scheren, Schnaps und Schunkelliedern in Düsseldorf und auch in der Bundesstadt Bonn die Rathäuser.

In Köln eröffneten am Alter Markt rund 20.000 Jecken die Hochzeit des närrischen Treibens. Vor dem historischen Rathaus der Düsseldorfer Altstadt eroberten die "Möhne" unter dem Beifall von mehreren tausend Jecken den Schlüssel zur Stadt.

In Köln, Bonn und Düsseldorf sowie in vielen anderen Städten an Rhein und Ruhr machten weibliche Jecken zum Auftakt der tollen Tage mit scharfen Scheren bewaffnet Jagd auf Männerschlipse.

Nach erfolgreicher Tat zeigten sie sich mit Kussmund zum "Bützen" sehr versöhnungsfreudig und riefen ein ums andere Mal "Düsseldorf, Helau". Das Motto der fünften Jahreszeit lautet in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt diesmal: "Watt kütt, datt kütt" ("Was kommt, das kommt").

In der Kölner Altstadt schunkelten sich bei lausig-kalten Temperaturen die Narren in jecke Stimmung und begrüßten das närrische Dreigestirn Jungfrau, Prinz und Bauer. Laut tönten die Rufe "Kölle Alaaf" durch die Innenstadt. Wer beim Schunkeln in den warmen Kostümen ins Schwitzen geriet, kühlte sich mit frisch gezapftem Kölsch ab.

Der Kölner Karneval steht in diesem Jahr unter dem Motto "Lach doch ens. Et waeed widder wäde" ("Lach doch mal. Es wird schon wieder"). Bei den Kostümen in der Domstadt überwogen Clowns, Cowboys und Indianer. In Köln gibt es im Verlauf des Weiberfastnacht-Tages mehr als 20 Freiluft-Großveranstaltungen mit den Kultbands Bläck Fööss oder den Höhnern.

In vielen Behörden und Verwaltungen im närrischen Rheinland ging am Donnerstag ab dem frühen Mittag so gut wie nichts mehr. Viele öffentliche Einrichtungen hatten entweder ganz geschlossen, oder die Mitarbeiter feierten unter sich den Start in die tollen Tage.

Auch die nordrhein-westfälische Landesregierung ergab sich den Jecken und kapitulierte, wie der Chef der Staatskanzlei mitteilte. Die tollen Tage erleben am kommenden Rosenmontag mit den traditionellen farbenprächtigen Umzügen ihren Höhepunkt und enden am Aschermittwoch, an dem für die Karnevals-Narren bekanntlich "alles vorbei" ist.

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