Prozess vor dem Landgericht Kassel hat begonnen Mann tötete schwer kranke Ehefrau

Kassel (rpo). In Kassel hat vor dem Landgericht ein Prozess begonnen, in dem einem 42-Jährigen vorgeworfen wird, seine unheilbar kranke Ehefrau erwürgt zu haben. "Sie hat die ganze Zeit gejammert, ich konnte es nicht mehr ertragen", sagte der Angeklagte.

<P>Kassel (rpo). In Kassel hat vor dem Landgericht ein Prozess begonnen, in dem einem 42-Jährigen vorgeworfen wird, seine unheilbar kranke Ehefrau erwürgt zu haben. "Sie hat die ganze Zeit gejammert, ich konnte es nicht mehr ertragen", sagte der Angeklagte.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem 42-Jährigen heimtückischen Mord vor. Die Frau war 1997 an einem Gehirntumor erkrankt, ihr Mann hatte sie zwei Jahre lang allein gepflegt. Die Anklage geht davon aus, dass er mit dieser Situation überfordert war. In der Nacht zum 2. Juni 2003 tötete er seine schlafende Frau.

"Sie hat die ganze Zeit gejammert, ich konnte es nicht mehr ertragen", sagte der Angeklagte. Daraufhin habe er zugedrückt. Die drei gemeinsamen Kinder hätten von der Tat nichts mitbekommen.

Die Pflegesituation sei immer schlimmer geworden, berichtete er. Er habe seiner Frau Windeln anziehen und sie füttern müssen. Eine Verständigung sei zum Schluss ebenfalls nicht mehr möglich gewesen. Sie habe sich vom geistigen Zustand her immer mehr zu einem Kind zurück entwickelt. "Das hat einen zur Verzweiflung gebracht", sagte der 42-Jährige. Die Unterbringung der Frau in einem Heim sei aus finanziellen Gründen nicht möglich gewesen.

Anfang 2003 habe er Verfolgungswahn entwickelt. Er habe ständig Zeitungsartikel ausgeschnitten und geglaubt, dass die darin genannten Personen ihn verfolgten. Zum Tatzeitpunkt sagte der 42-Jährige: "Meine Gedanken waren da ganz wirr." Das Urteil wird voraussichtlich am kommenden Montag gesprochen.

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