Keine Skepsis gegenüber Marihuana Jugendliche greifen immer früher zu Drogen

Köln (rpo). Einer Untersuchung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zufolge ist das durchschnittliche Drogen-Einstiegsalter deutlich gesunken. Im Jahr 2004 lag es bei 16,4 Jahren - 1993 noch bei 17,5. Viele Jugendliche hätten ihre Skeptis gegenüber Haschisch und Marihuana verloren, so die Gesundheitsexperten.

 Cannabis-Konsum soll vor Herzinfarkten schützen.

Cannabis-Konsum soll vor Herzinfarkten schützen.

Foto: AP, AP

So lehnten 2004 nur noch etwa die Hälfte der jungen Menschen im Alter zwischen 12 und 25 Jahren den Konsum illegaler Drogen ab, 1986 hatte diese Quote noch bei 66 Prozent gelegen. "Diese Entwicklung ist ausschließlich auf eine zunehmend positive Einstellung zu Cannabis zurückzuführen. Hierbei handelt es sich um einen Trend, der ganz Europa erfasst", erklärte die Behörde und fügte hinzu: "Die Distanz der Jugendlichen zu anderen illegalen Suchtmitteln ist unverändert groß."

Ein Drittel der jungen Menschen (32 Prozent) hat der Umfrage zufolge schon einmal illegale Drogen genommen. Dabei handele es sich überwiegend um Cannabis. Bei den 12- bis 15-Jährigen hatten schon 8 Prozent Drogenerfahrungen, bei den 16- bis 19-Jährigen 36 Prozent und bei den 20- bis 25-Jährigen sogar 44 Prozent. Unterschieden nach Geschlecht haben mit 36 Prozent mehr junge Männer als junge Frauen (27 Prozent) Erfahrung mit illegalen Drogen.

Erfahrungen mit Rauchen und vor allem mit Alkohol erleichtern es der Untersuchung zufolge, Cannabis oder andere Drogen anzunehmen. So genannte Nieraucher, also Menschen, die noch nie in ihrem Leben geraucht hatten, nahmen demnach zu fünf Prozent Cannabis, Raucher zu 44 Prozent. Von den jungen Leuten, die noch nie einen Alkoholrausch hatten, haben demnach sechs Prozent Cannabis genommen. Von denen, die sechs Mal oder öfter Erfahrungen mit einem Alkoholrausch hatten, waren 67 Prozent Cannabiskonsumenten.

(ap)
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