Evakuierung von 1,3 Millionen Menschen Hurrikan "Rita" in höchste Kategorie 5 heraufgestuft

Miami (rpo). Die Menschen im Süden der USA fliehen vor Hurrikan "Rita". Der Wirbelsturm ist in der Nacht zu Donnerstag in die höchste Kategorie 5 heraufgestuft worden. Die texanischen Behörden wiesen rund 1,3 Million Menschen an der Golfküste an, sich vor dem Hurrikan in Sicherheit zu bringen.

Im Golf von Mexiko beeinträchtigte "Rita" bereits die Ölproduktion.

Im Golf von Mexiko beeinträchtigte "Rita" bereits die Ölproduktion.

Foto: AP

Dies teilte das Nationale Hurrikanzentrum der USA in Miami am Mittwoch mit. Der Wirbelsturm verstärkte sich im Laufe des Tages nochmals und raste mit Windgeschwindigkeiten von 265 Stundenkilometern über den Golf von Mexiko. Sein Auftreffen auf Land wurde für spätestens Samstag erwartet. Nach Einschätzung der Meteorologen ist "Rita" der vielleicht schlimmste Wirbelsturm, der jemals Texas bedroht hat.

Die texanischen Behörden wiesen rund 1,3 Million Menschen an der Golfküste an, sich vor dem Hurrikan in Sicherheit zu bringen. Am Mittwoch wurden im besonders gefährdeten Galveston erste Krankenhäuser und Altenheime geräumt. Die Evakuierung der vorgelagerten Insel Galveston und niedrig gelegener Teile der texanischen Millionenstadt Houston war für (heutigen) Donnerstag vorgesehen. Auch in New Orleans im Nachbarstaat Louisiana wuchs die Sorge, dass die Stadt knapp vier Wochen nach "Katrina" erneut überflutet werden könnte.

Der Ölkonzern BP begann am Mittwoch damit, eine große Raffinerieanlage in Texas teilweise still zu legen. Eine Entscheidung, ob die gesamte Raffinerie wegen des heran nahenden Hurrikans "Rita" geschlossen werden sollte, stand zunächst noch aus. Ein Viertel der gesamten Raffineriekapazitäten der USA sind in einem Streifen von der texanischen Stadt Corpus Christi bis zur Grenze mit Louisiana angesiedelt.

Im Golf von Mexiko beeinträchtigte "Rita" bereits die Ölproduktion. Weitere Plattformen wurden vor dem herannahenden Wirbelsturm evakuiert. Auch Mexiko stellte sich auf eine vorübergehende Stilllegung von Erdölanlagen ein. Der staatliche Konzern Petroleos Mexicanos, kurz Pemex genannt, ordnete die Räumung zweier Bohrtürme an. Rund 200 Arbeiter würden in Kürze evakuiert, hieß es. Die Ölproduktion werde zunächst jedoch weitergehen.

Wegen des Hurrikans wurde auch die die vorübergehende Abschaltung von zwei Atomreaktoren an der texanischen Golfküste beschlossen. Der Schritt solle sieben Stunden vor dem erwarteten Auftreffen von "Rita" auf Land erfolgen, erklärte die zuständige Sicherheitsbehörde. Auch in einem Atomkraftwerk westlich von New Orleans werde eine Stilllegung vorbereitet. Dort hänge die endgültige Entscheidung jedoch vom Verlauf des Sturms ab. Der Reaktor in Louisiana war Ende August bereits wegen "Katrina" abgeschaltet worden.

"Rita" ist schon der 17. Wirbelsturm der diesjährigen Hurrikan-Saison. Seit 1851 gab es nur in drei Jahren mehr tropische Stürme - der Rekord liegt bei 21 im Jahre 1933. Zu Ende geht die Hurrikan-Saison allerdings erst Ende November.

(ap)
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