Neue Forschungsergebnisse Görings Bruder rettete Hunderte KZ-Häftlinge

München · Der jüngere Bruder des NS-Reichsmarschalls Hermann Göring, Albert, hat nach Erkenntnissen des australischen Forschers William Hastings Burke Hunderten Menschen das Leben gerettet, die von den Nationalsozialisten verfolgt und bedroht wurden.

Wie Oskar Schindler habe Albert Göring einen Teil der von ihm Geretteten aufgelistet, sagte Burke dem Münchner Nachrichtenmagazin "Focus". "Er schrieb die Liste 1945 in amerikanischer Gefangenschaft, fast alle Angaben konnten überprüft und bestätigt werden", so Burke, der ein Buch mit dem Titel "Hermanns Bruder" schrieb.

Göring habe auch Häftlingen geholfen, die er nicht namentlich kannte. "Albert Göring fuhr mit Lastwagen zu einem KZ, gab sich als Bruder des Reichsmarschalls zu erkennen und verlangte Arbeiter für die Skodawerke. Als er mit ihnen in Sicherheit war, ließ er sie fliehen." Nach den Forschungsergebnissen Burkes brachte sich Albert Göring damit selbst mehrfach in ernste Gefahr: "Er wurde viermal verhaftet, dreimal von der Gestapo. Natürlich gab ihm sein Name Schutz, aber gefahrlos war es nie." Albert Göring starb 1966.

(KNA)
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