Für 9-Euro-Ticket Hamburger Verkehrsverbund stichelt mit Werbung gegen Tankstellen

Düsseldorf · Die Preise an den Tankstellen bleiben weiterhin hoch, trotz Rabatt. Gut zu sprechen sind die Bürger dieser Tage nicht auf das Thema. Noch etwas Salz in die Wunde streute der Hamburger Verkehrsverbund (HVV) mit einer Werbekampagne – und zwar gut sichtbar angebracht direkt neben einer Tankstelle.

 Die Hamburger Verkehrsbetriebe haben über 700.000 mal das 9-Euro-Ticket verkauft.

Die Hamburger Verkehrsbetriebe haben über 700.000 mal das 9-Euro-Ticket verkauft.

Foto: dpa/Markus Scholz

Sorry, der musste sein.“ Mit diesem Satz und einem Zwinker-Emoji hat der Hamburger Verkehrsverbund auf dem Socialmedia-Kanal Twitter ein Foto veröffentlicht. Darauf ist ein hauswandgroßes Plakat zu sehen mit dem knappen Text: „Tankstellen hassen diesen Trick“ und „9-€.Ticket. hvv.“ Das in einfacher Grafik gehalten lila Plakat hängt ausgerechnet neben einer Tankstelle.

Neben Kritik am Verkehrsbund bezüglich Preise, Unzuverlässigkeit gab es auch Zuspruch für diese Werbeaktion. Ganz bewusst gesucht nach einer Werbefläche neben einer Tankstelle wurde aber nicht, sagte der Sprecher der HVV, Christoph Kreienbaum auf Anfrage unserer Redaktion. „Wir nehmen die freie Fläche, die da ist.“ Beauftragt für Werbung der Verkehrsbetriebe ist eine Agentur, die auch die Werbeflächen aussucht.

Dass die Subventionen den ÖPNV betreffen, begrüßte Kreienbaum. „Es geht diesmal nicht um eine Abwrackprämie oder andere Subventionen beim Auto. Diesmal geht es um den ÖPVN. Es ist genau die Diskussion, die wir jetzt führen müssen, um nachhaltiger zu werden.“

Die Werbung des HVV neben der Tankstelle stichelt bei dieser Debatte, Auto versus ÖPVN, in witziger Weise noch mal nach.

Die drei Monate während der 9-Euro-Ticket-Aktion werden durch Studien begleitet, erklärt Kreienbaum. Der HVV selber habe 700.000 solcher Tickets verkauft. Im normalen Tagesbetrieb sei nach ersten Einschätzungen über den ganzen Tag verteilt mehr Fahrgäste zu beobachten. Für den Verkehrsbetrieb gehe es nun darum, die neuen Kunden zu halten, sagte Kreienbaum.

Was für Konsequenzen nach der Aktion gezogen werden, wird sich zeigen. „Die Politik müsse dann handeln“, sagte der Sprecher des HVV.

(dw)
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