Wende in der Corona-Politik Dänemark diskutiert Wiedereinführung der Hygiene-Maßnahmen

Kopenhagen · Aufgrund der steigenden Infektionszahlen befürchtet Dänemark eine herannahende Überlastung der Krankenhäuser durch Covid-Patienten. Daher überlegt das Gesundheitsministerium die Mitte September abgeschafften Corona-Maßnahmen wieder einzuführen.

 Die Wiedereinführung der Corona-Regeln, die derzeit diskutiert wird, könnte vorerst zu weniger Szenen führen wie hier in Kopenhagen im September, als alle Beschränkungen fielen.

Die Wiedereinführung der Corona-Regeln, die derzeit diskutiert wird, könnte vorerst zu weniger Szenen führen wie hier in Kopenhagen im September, als alle Beschränkungen fielen.

Foto: dpa/Steffen Trumpf

Die dänischen Gesundheitsbehörden befürchten wegen eines Anstiegs der Corona-Ansteckungen eine Überlastung der Krankenhäuser. "Wir sehen bereits, dass die Krankenhäuser stark belegt sind und es an Personal mangelt", erklärte der Direktor der Nationalen Gesundheitsbehörde, Sören Broström, am Freitag. "Wir haben aber nicht mehr die Widerstandsfähigkeit wie in der Vergangenheit, denn wir stehen schon seit langem unter Druck."

Dänemark hatte Anfang Oktober alle Corona-Maßnahmen aufgehoben. Eine Pflicht zum Vorzeigen eines Gesundheitspasses für die Teilnahme am öffentlichen Leben hatte das Land früh eingeführt, bereits Mitte September jedoch wieder abgeschafft. Seitdem ist die Zahl der Corona-Fälle stark gestiegen. Zuletzt verzeichneten die Behörden den zweiten Tag in Folge mehr als 2000 neue Fälle.

Das Gesundheitsministerium erwägt nun, das Coronavirus erneut als "Bedrohung für die Gesellschaft" einzustufen, was seit September nicht mehr der Fall war. Das Ministerium habe zudem den zuständigen Gesundheitsausschuss um Empfehlungen für Maßnahmen in der aktuellen Situation gebeten, berichtete die Nachrichtenagentur Ritzau. In Dänemark sind 85,9 Prozent der Bevölkerung im Alter von über zwölf Jahren vollständig geimpft.

(aja/afp)
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