Philippinen Spektakuläre Häftlingsbefreiung

Manila (RPO). In einer spektakulären Nacht-und-Nebel-Aktion sind mehr als 30 Häftlinge aus einem Gefängnis im Süden der Philippinen befreit worden, darunter zahlreiche muslimische Extremisten. Schwerbewaffnete rissen die Mauer der Haftanstalt in der Nacht zum Sonntag mit einem Vorschlaghammer ein und öffneten die Zellentüren mit Schneidbrennern, wie die Provinzverwaltung der Insel Basilan mitteilte.

 Schwerbewaffnete haben auf den Philippen ein Gefängnis gestürmt.

Schwerbewaffnete haben auf den Philippen ein Gefängnis gestürmt.

Foto: AP, AP

Es kam zu einem kurzen Feuergefecht, bei dem ein Angreifer und ein Wachmann getötet wurden. Mindestens 31 Insassen entkamen in den Dschungel. Unter den Geflohenen befinden sich nach Polizeiangaben Extremisten der Moro Islamischen Befreiungsfront (MILF) sowie der radikaleren Gruppe Abu Sayyaf.

Zwei von ihnen waren wegen Beteiligung an der Enthauptung von zehn Soldaten im Jahr 2007 verurteilt worden. "Sie sind alle höchst gefährliche Ausbrecher", sagte der stellvertretende Provinzgouverneur Al Rasheed Sakalahul. Polizisten und Soldaten nahmen die Verfolgung auf und errichteten rund um die Inselhauptstadt Isabela Straßensperren.

Kriegsrecht in Maguindanao

Das Kriegsrecht in der Provinz Maguindanao auf Mindanao wurde derweil nach einer Woche wieder aufgehoben. Es war nach dem Massaker vom 23. November verhängt worden, bei dem 57 Menschen, darunter 30 Journalisten, getötet wurden. Damit soll der Ampatuan-Clan versucht haben, einen politischen Rivalen auszuschalten. In der Folgezeit fanden in der Provinz massive Militär- und Polizei-Operationen statt. Dabei wurden große Mengen Waffen beschlagnahmt und mehr als 20 Personen unter dem Vorwurf der Rebellion festgenommen. Gegen rund 640 weitere Menschen wird gerichtlich ermittelt.

In der Provinz Agusan del Sur auf Mindanao ließen Kidnapper 47 Geiseln frei, darunter viele Frauen und Kinder. Bei den Geiselnehmern handelte es sich nach Polizeiangaben um ehemalige regierungstreue Milizionäre, die sich kriminellen Banden angeschlossen haben. Die Geiselnehmer gaben ihre Waffen und Munition ab, wie die Provinzregierung mitteilte. Im Gegenzug erhielten sie die Zusage der Regierung, sie nicht wegen vergangener Mordanklagen festzunehmen.

(AP/felt)
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