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Häftlinge in Sri Lanka stürmen Waffenkammer Mindestens 27 Tote bei Gefängnisrevolte

Colombo · Bei einer Gefängnisrevolte in Sri Lanka sind mindestens 27 Menschen getötet und mehr als 40 weitere verletzt worden. Elitepolizisten lieferten sich in der Nacht zum Samstag stundenlange Gefechte mit Häftlingen im Hochsicherheitsgefängnis Welikada in der Hauptstadt Colombo.

Erst mit Hilfe der Armee konnte die Lage wieder unter Kontrolle gebracht werden. Der Aufstand brach während einer Razzia aus, wie ein Sicherheitsbeamter sagte.

Elitepolizisten hätten am Freitagabend Zellen unter anderem nach Drogen und Mobiltelefonen durchsucht und dabei "eine Menge Schmuggelware" entdeckt. Kurz vor dem Ende der Durchsuchungen hätten die Häftlinge die Beamten attackiert.

Nach Angaben des für den Strafvollzug zuständigen Ministers Chandrasiri Gajadeera stürmten Gefangene eine Waffenkammer. Insgesamt seien 82 Waffen, darunter Maschinengewehre, entwendet worden. Alle Waffen seien später wiedergefunden worden. Während der Revolte kletterten einige Gefangene auf das Gefängnisdach und feuerten auf Polizisten und Soldaten im Hof.

Die Lage war am Samstag wieder unter Kontrolle. Ein Armeesprecher sagte, das Militär habe die Kontrolle über das Gefängnis wieder den Behörden übertragen. Die Truppen seien abgezogen worden, hielten sich aber in der Nähe weiter bereit.

Minister Gajadeera nahm am Samstag vor dem Parlament in Colombo Stellung zu dem Aufstand. Er habe eine dreiköpfige Kommission zur Untersuchung des Vorfalls ernannt. Gajadeeras Angaben zufolge wurden 27 Menschen getötet.

16 Leichen wurden demnach bereits am Freitagabend in Krankenhäuser gebracht, am Samstag wurden weitere elf Tote in dem Gefängnis gefunden. 43 Verletzte wurden im Krankenhaus behandelt, darunter 13 Elitepolizisten, vier Soldaten und ein Zivilist, wie Vizegeneralinspekteur E.M. Ranawana sagte. Aus Krankenhauskreisen verlautete, mindestens ein Gefängnisaufseher sei unter den eingelieferten Toten.

Das Gefängnis war bereits mehrmals Schauplatz von Revolten. Im Januar wurden 25 Häftlinge und vier Aufseher verletzt; im Jahr 2010 erlitten insgesamt 50 Menschen bei einem Aufstand während einer Razzia in Welikada Verletzungen.

(AFP)
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