Bluttat in England Mann soll drei weibliche Verwandte getötet haben

London · Im Nordosten Englands hat sich am Neujahrstag offenbar ein Familiendrama abgespielt. Die Polizei entdeckte nach Angaben vom Montag in einem Haus in der Grafschaft Durham die Leiche eines Mannes sowie drei weibliche Todesopfer. Die Ermittler gingen davon aus, dass der Mann seine weiblichen Verwandten tötete und sich danach selbst umbrachte.

Anwohner hatten am Sonntagabend gegen 23.45 Uhr Ortszeit Schüsse aus dem kleinen Haus in einer ruhigen Straße der Kleinstadt Peterlee vernommen und die Polizei gerufen. Diese entdeckte im Erdgeschoss des Hauses die vier Leichen. Nach Angaben der Polizei lag neben dem toten Mann eine Schusswaffe. Ein weiterer Mann und eine 19-Jährige, die sich zur Tatzeit ebenfalls in dem Haus aufhielten, konnten entkommen. Die junge Frau floh mit leichten Schussverletzungen durch ein Fenster im ersten Stock. Sie wurde im Krankenhaus behandelt, aber bereits wieder entlassen.

Er gehe davon aus, dass der etwa 40-jährige Mann die drei weiblichen Verwandten tötete und dann die Waffe gegen sich selbst richtete, sagte Kriminalkommissar Paul Goundry auf einer Pressekonferenz am Montag. Es werde nicht nach anderen Verdächtigen gesucht. Der stellvertretende Polizeipräsident von Durham, Michael Banks, versicherte den Anwohnern, die Polizei habe die Lage unter Kontrolle. Die Polizei habe in der Vergangenheit mit der Familie zu tun gehabt, fügte Banks hinzu.

Die Ermittler gingen davon aus, dass die Familie abends ausgegangen war und sich das Drama unmittelbar nach ihrer Rückkehr nach Hause abspielte. Nach Angaben der Ermittler hatte der mutmaßliche Täter eine Waffenlizenz und war Mitglied in einem Waffenclub.

Die Nachricht vom Familiendrama erschütterte die kleine Stadt, die in den 1940er Jahren für Arbeiter der umliegenden Kohlebergwerke gegründet worden war. Heute leidet das Städtchen aufgrund des Niedergangs der britischen Kohleindustrie unter Arbeitslosigkeit. Der örtliche Labour-Politiker Paul Stradling sagte, die Gemeinde stehe nach der "schrecklichen Nachricht" unter Schock. Die Gegend, in der sich das Drama ereignete, sei bislang meist ruhig gewesen, "mit ein wenig antisozialem Verhalten, aber die Kriminalitätsraten waren normalerweise niedrig".

(AFP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort