Malaysia Airlines Suche nach Flug MH370 wegen Sturm unterbrochen

Sydney · Die Suche nach dem verschollenen malaysischen Passagierflugzeug ist nach Angaben der australischen Behörden am Dienstag wegen des schlechten Wetters unterbrochen worden. Unterdessen verlangt China die Herausgabe von Satellitendaten von Malaysia.

Flug MH370: Das Entsetzen der Angehörigen nach der Nachricht vom Absturz
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Flug MH370: Das Entsetzen der Angehörigen nach der Nachricht vom Absturz

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Foto: afp, WH/tbr

Ein Sturm, starke Regenfälle und tiefhängende Wolken machten den sicheren Einsatz von Flugzeugen unmöglich, erklärte die Australian Maritime Safety Authority. Wegen des starken Wellengangs werde zudem ein Schiff der Marine die Region verlassen, in der am Montag mögliche Wrackteile von Flug MH-370 gesichtet worden waren.

Nach der Bestätigung des Absturzes der Malaysia-Airlines-Passagiermaschine wächst der Druck auf die malaysische Regierung. China verlangte am Dienstag die Herausgabe der Satellitendaten, um sich selbst ein Bild machen zu können. Angehörige der Opfer kündigten an, die Airline, aber auch die malaysische Regierung und das Militär zur Rechenschaft zu ziehen.

Der malaysische Ministerpräsident Najib Razak hatte am Montag bei einer Pressekonferenz erklärt, die Maschine habe zuletzt westlich der australischen Stadt Perth ein Signal gesendet, weitab von jeder Landemöglichkeit. Das hätte eine neue Berechnung der vorhandenen Satellitendaten ergeben. "Deshalb muss ich Sie mit tiefer Trauer und mit Bedauern darüber informieren, dass Flug MH730 den neuen Daten zufolge im südlichen Indischen Ozean endete", sagte Najib.

China will sich damit aber offenbar nicht zufriedengeben. "Wir verlangen von der malaysischen Seite, dass sie klar macht, auf welcher Basis sie zu ihrem Urteil kommt", sagte der stellvertretende Außenminister Xie Hangsheng dem malaysischen Botschafter Datuk Iskandar Bin Sarudin in Peking, wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete.

Angehörige drohen mit Klagen

Von den 239 Insassen der am 8. März auf dem Flug von Kuala Lumpur nach Peking verschwundenen Maschine waren 153 chinesischer Nationalität. Das macht die Sache für die Menschen in China und die Regierung in Peking zu einer besonders emotionalen Angelegenheit.

Aber auch die Angehörigen der Insassen aus anderen Ländern hatten sich in den vergangenen Tagen immer wieder bitter über die Informationspolitik der malaysischen Behörden beklagt.

Wütende Angehörige kündigten am Dienstagmorgen in Peking an, sie würden die Fluglinie, aber auch die malaysische Regierung und das Militär zur Rechenschaft ziehen. Zudem planten sie einen Protestmarsch vor die Botschaft in Peking, wo schon früh ein massives Polizeiaufgebot stationiert wurde.

Nach wie vor sind keine Wrackteile des Flugzeugs geborgen. Trotz der traurigen Gewissheit, dass es keine Überlebenden gegeben hat, bleibt die Suche nach der Maschine ein Wettlauf gegen die Zeit. Die Blackbox sendet nur etwa einen Monat, dann ist die Batterie aufgebraucht. Das Meer ist in der Region bis zu 7000 Meter tief.

Sollten der Flugschreiber und die anderen Wrackteile auf den Meeresgrund sinken, lässt sich möglicherweise nie klären, was wirklich am 8. März an Bord von Flug MH370 passiert ist.

(REU/AP)
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