Indien Die Flüsse Ganges und Yamuna bekommen Menschenrechte

Bangalore · In Indien hat ein Gericht die Flüsse Ganges und Yamuna zu Rechtspersonen erklärt. Damit genießen die beiden heiligen Flüsse der Hindus die gleichen Rechte wie sie natürlichen Personen durch die indische Verfassung garantiert werden.

 Müllsammler durchsuchen Müll im Ganges nach verwertbarem Material (Archivaufnahme).

Müllsammler durchsuchen Müll im Ganges nach verwertbarem Material (Archivaufnahme).

Foto: afp

Das berichtete das indische Nachrichtenportal Oneindia am Dienstag. Mit dem Urteil wollen die Richter den Schutz der beiden Flüsse vor weiterer Verschmutzung und Umweltbelastung stärken.

Das Hohe Gericht im Unionsstaat Uttarakhand berief die staatliche "Nationale Mission für einen sauberen Ganges" sowie Vertreter der Regierung von Uttarakhand als juristische Interessenvertreter der "Rechtspersonen" Ganges und Yamuna.

Der Ganges gilt wegen seiner hohen Belastung durch Müll und Giftstoffe als einer der am stärksten verschmutzten Flüsse der Welt. Umweltschützer in Indien äußerten gegenüber Medien allerdings Zweifel, ob das Urteil dem Schutz des Ganges tatsächlich dienlich sein wird. Jedes Jahr nehmen im heiligen Fluss der Hindus Millionen Gläubige ein rituelles Bad, das dabei helfen soll, den Kreislauf der Wiedergeburt zu durchbrechen.

Das Urteil kam nur eine Woche, nachdem das Parlament von Neuseeland den 290 Kilometer langen Whanganui als ersten Fluss der Welt zu einer Rechtsperson erklärt hatte. Damit können die "Interessen" des Flusses vor Gerichten eingeklagt werden. Der Whanganui spielt eine zentrale Rolle in der Mythologie und der Religion der Maori. Als Treuhänder des Flusses fungieren je ein Vertreter der Maori und der Regierung Neuseelands.

(felt/KNA)
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