EU-Antipiraten-Mission Erstmals Ziele an Somalias Küste beschossen

Brüssel · Im Rahmen der EU-Antipiraten-Mission Atalanta sind erstmals seit der umstrittenen Mandatsausweitung Ziele an der somalischen Küste beschossen worden. "EU-Kräfte führten eine Operation aus, um Ausrüstung der Piraten an der somalischen Küste zu zerstören", teilte die Atalanta-Mission mit.

Marine-Kommando befreit deutsches Schiff
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"Die gezielte, präzise und angemessene Aktion wurde aus der Luft ausgeführt und alle Kräfte kehrten nach Einsatzende sicher zu den EU-Kriegsschiffen zurück." Nach bisherigen Erkenntnissen seien durch den Angriff auch keine Somalier zu Schaden gekommen.

Der Einsatz fand den Angaben zufolge am Dienstag "mit voller Unterstützung" der somalischen Übergangsregierung statt. "Zu keinem Zeitpunkt" hätten Soldaten des EU-Einsatzes somalischen Boden betreten, hob Atalanta in seiner Mitteilung hervor. Angriffe aus der Luft auf Ziele wie Boote und Treibstofftanks an der somalischen Küste sind der Atalanta-Mission erst seit einer kürzlichen Mandatsänderung erlaubt.

In Deutschland ist diese Mandatsausweitung umstritten. Bei der Abstimmung im Bundestag am vergangenen Donnerstag setzten Union und FDP dies gegen den Willen der Opposition durch. Damit wurde erstmals ein Auslandseinsatz deutscher Soldaten im Bundestag nicht mit der breiten Unterstützung durch fast alle Parteien beschlossen.

(AFP)
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